Institut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau
Die Herausforderung für einen modernen Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau ist es, eine Balance zwischen Kulturführung, Düngung und Pflanzenschutz auf der einen und Natur- und Ressourcenschutz auf der anderen Seite zu schaffen. Das vorliegende Projekt erarbeitet durch drei sich ergänzende Ansätze dringend benötigte Informationen zum Einfluss von Bewirtschaftungsmaßnahmen auf die Biodiversität von Insekten im Obst- und Weinbau: (A) Durch eine systematische Untersuchung von Weinbergen und Obstkulturen mit unterschiedlicher Bewirtschaftung werden die Faktoren ermittelt, die für Insekten limitierend sind. (B) Es werden institutseigene Dauerbeobachtungsflächen angelegt, um unter bekannten Bedingungen zeitliche Entwicklungen verfolgen zu können als Grundlage für ein langfristiges Monitoring. (C) Es sollen historische Daten zum Vorkommen von Insekten recherchiert und verfügbar gemacht werden als Referenz für die aktuellen Bestände und deren Entwicklung. Welche Insekten werden ausgewertet Erfasst wird die Anzahl aller gefangenen Insekten auf Ordnungsniveau. Genauer untersucht werden Hymenopteren. Aculeate Hymenopteren (Bienen, Wespen, Ameisen) sind wichtig u.a. als Prädatoren und als Bestäuber von Kultur- und Wildpflanzen. Durch Nahrungstiere, Blütenangebot aber auch durch Strukturelemente limitiert und deshalb von hohem Naturschutzinteresse. Terebrante Hymenopteren (Schlupfwespen, Zehrwespen, Erzwespen) sind wichtig als natürliche Gegenspieler von Schädlingen und indifferenten phytophagen Insekten. Die Standorte werden mit Hilfe multivariater Methoden in Raum und Zeit verglichen.
Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat