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NutriBee

Interaktion von abiotischen Stressoren und Nahrungslimitierung auf Bienengesundheit und Entwicklung von Jungvölkern im Freiland


Laufzeit

2021-05-01 bis 2024-12-31

Projektleitung

  • Silvio, Erler


Zuständige Fachinstitut

Institut für Bienenschutz


Beteiligte JKI-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

  • Abdulrahim, Alkassab
  • Jens, Pistorius
  • Richard, Odemer
  • Silvio, Erler

Kooperationspartner

  • Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH
  • Niedersächisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
  • Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau
  • Ruhr-Universität Bochum
  • Freie Universität Berlin
  • Universität Hohenheim, Landesanstalt für Bienenkunde
  • Technische Universität Ilmenau


Gesamtziel des Projektes

Im Rahmen des Projekts möchten wir junge Honigbienenvölker gezielt in ihrer sensiblen Wachstumsphase diversen Stressoren aussetzen, mit denen sie auch unter guter imkerlicher Praxis konfrontiert werden. Jungvölker bilden das Rückgrat einer jeden Imkerei und eine gesunde Entwicklung ist entscheidend für ihre Bestäubungsleistung und die Volksvitalität. In einem bundesweit angelegten und mehrfach wiederholten Feldversuch soll sowohl auf individueller als auch auf Volksebene ermittelt werden, wie sich Jungvölker im Vergleich zu Wirtschaftsvölkern unter Stress (Nahrungsmangel, Pflanzenschutzmittel und deren Kombination) entwickeln und welche Faktoren maßgeblichen Einfluss auf die Bienengesundheit haben können. Es werden zwei zentrale Stressoren und ihre Effekte auf Honigbienen untersucht: 1. Die Behandlung einer Trachtpflanze unter realistischen Bedingungen (Winterraps und Fungizid) und 2. Nahrungsstress (Limitierung der Proteinversorgung). Die Evaluierung der Bienengesundheit soll dabei mittels bereits etablierter Beurteilung der Jung- und Wirtschaftsvölker (Bienenbrut, Populationsentwicklung), aber auch auf individueller Basis mittels molekularer Kandidaten-Biomarker und der Entwicklung des Mikrobioms erfolgen. Zur besseren Beurteilung der Nahrungsqualität soll eine landes- bzw. bundesweite Pollen-Datenbank etabliert werden, die die jeweilige Trachtsituation am Standort definiert und in Abhängigkeit von Qualitätsparametern widerspiegelt. Hierzu soll ein neues Hochdurchsatzverfahren zur Pollenanalytik genutzt und validiert werden, das mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz im Stande ist, bisherige Analyseverfahren in Präzision und Geschwindigkeit um ein Vielfaches zu übertreffen. Ebenfalls soll die Verteilung von eingetragenen und potenziell kontaminierenden Pflanzenschutzmitteln von Nektar und Pollen bis hin zu den daraus erzeugten Futtersäften (z.B. Geleé Royal) im Detail aufgeschlüsselt und aufgezeigt werden, da solche Daten nicht ausreichend vorliegen. Der Erkenntnisgewinn aus dem Projekt lässt sich dazu nutzen, Maßnahmen zu entwickeln sowie Handlungsempfehlungen auszusprechen, um die Rückstandsbelastung von Bienenvölkern sowie deren Bienenprodukten, vor allem in Trachten mit einem hohen Grad an Kultivierung (z.B. Obstbau, Raps), zu verringern. Damit einher geht nicht nur die Gesunderhaltung der Bienen, sondern auch die Aufrechterhaltung der Imkerei als Grundpfeiler der Landwirtschaft in Deutschland.


Mittelgeber

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft