Institut für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen
In Vorläuferprojekten konnten interspezifische Hybriden zwischen Aspargus officinalis und vier verschiedenen Wildarten erzeugt werden. Durch wiederholte Rückkreuzung und Selektion konnten diploide Zuchtlinien aufgebaut werden, die nach ersten molekularen Untersuchungen Introgressionen auf allen Chromosomen des Kulturspargels aufweisen. Im Rahmen des Projektes sollen markerbasiert (GBS-Daten) Kollektionen von diploiden Introgressionslinien (IGL) mit unterschiedlichen Wildartenhintergründen erstellt werden, die einzelne und multiple Introgressionen aufweisen. Die IGLs sollen dann mehrjährig phänotypisiert werden. Dazu wird eine Mikroplotanlage (Sichtungsanbau) im Zuchtfeld aufgebaut (randomisierte Blockanlage mit 3 Wiederholungen, je Mikroplot 5 Pflanzen), an der morphologische und agronomische Merkmale sowie die Feldtoleranz bzw. Feldresistenz gegen abiotische und biotische Stressfaktoren untersucht werden. Anhand der Phänotypisierung sollen Erkenntnisse zur Langzeitstabilität von Zielgenen (zunächst AV-1 Resistenz) sowie der identifizierten Introgressionen und deren Wechselwirkung im A. officinalis Genom gewonnen werden (Assoziationsstudie). Da Spargel bis zu 20 Jahre im Feld erhalten werden kann, ist so eine vergleichsweise kostengünstige Langzeiterhaltung des weltweit einzigartigen neuen Genpools für Spargel gegeben. Parallel zu den IGL Kollektionen im Feld wird ein in vitro Depot aufgebaut, aus dem für Resistenzuntersuchungen unter Laborbedingungen entsprechendes Pflanzenmaterial regeneriert werden kann. Auch für weiterführende Kreuzungsarbeiten, genetische Experimente oder erwünschte Pyramidisierungen von interessanten Genen oder Introgressionsabschnitten können die entsprechenden Elternlinien daraus erstellt werden.
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft