Institut für Bienenschutz
Gemäß § 57, Abs. 2, 11 PflSchG ist das Julius Kühn-Institut (JKI) zuständig für die Untersuchung von Bienenschäden auf Vergiftung durch Pflanzenschutzmittel (und Biozide). Im Verdachtsfall können betroffene Imker Bienenproben aus geschädigten Völkern und Pflanzenmaterial von mit Pflanzenschutzmitteln behandelten Verdachtsflächen ggf. unter Beteiligung des zuständigen Pflanzenschutzdienstes an die Untersuchungsstelle für Bienenvergiftungen des Instituts für Bienenschutz im JKI senden. Zur Eingrenzung der Schadensursache werden geeignete Proben zunächst biologisch untersucht. Mithilfe eines Biotests mit den Larven der Gelbfiebermücke Aedes aegypti L. wird das Probenmaterial unspezifisch auf toxische Substanzen untersucht. Durch die Bestimmung der Pollen aus Haarkleid bzw. Pollenhöschen geschädigter Bienen kann die Schadensquelle lokalisiert bzw. auf eine Kultur eingegrenzt werden. Um Krankheiten ausschließen zu können, werden alle Bienenproben auf Bienenkrankheiten untersucht (Nosema-Test, Varroabefall und Bienenviren, Maikrankheit u.a.). Ergibt sich ein Verdacht auf eine Vergiftung durch PSM, erfolgt eine chemische Analyse geeigneter Bienen- und Pflanzenproben auf ca. 290 zugelassene und nicht zugelassene Pflanzenschutzmittel, Biozide, Varroazide und andere relevante Substanzen, darunter derzeit 147 Insektizide, Akarizide und Nematizide.
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft