Institut für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen
Der nördliche Wurzelgallennematode Meloidogyne hapla verursacht in Deutschland und Nordeuropa im Freilandmöhrenanbau erhebliche Schäden. Neben einem Minderertrag treten häufig so massive Qualitätsverluste auf, dass die Ernte der betroffenen Schläge nicht mehr adäquat vermarktet werden kann. Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen ist in Deutschland eine Bekämpfung mit Boden-entseuchungsmitteln verboten. Resistente Möhrensorten könnten die Ertragssicherheit erhöhen, sind aber bislang nicht für die Anbauer verfügbar.In einem Vorgängerprojekt wurde nachgewiesen, dass u.a. die Möhren-Wildformen D. c. ssp. azoricus und D. c. ssp. commutatus sowie die Wildarten D. halophilus und D. capillifolius Resistenzen gegen M. hapla enthalten und diese auch nach mehrfacher Rückkreuzung mit der Kulturmöhre D. c. ssp. sativus Hoffm. (Arc.) in Einzelpflanzen wirksam sind. Ziel des Projektes ist es nicht nur, Resistenzgene aus diesen Wildformen in die Kulturmöhre zu überführen und deren Genetik und Wirkmechanismus aufzuklären, sondern Grundlagen für die Pyramidisierung von zwei oder mehr Resistenzen zu schaffen und der Züchtung Basismaterial zur Verfügung zu stellen, dessen Resistenz durch den Erreger nur sehr schwer gebrochen werden kann. Somit wird eine nachhaltige Lösung durch eine dauerhafte Resistenz gegen M. hapla angestrebt.
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft