Institut für Strategien und Folgenabschätzung
Durch ein besseres Verständnis der besonderen Attraktivität mancher Substratbestandteile für Trauermücken, können bessere Prognosemodelle für den Befallsdruck erstellt und wirksamere prophylaktische Maßnahmen entwickelt werden. In Kombination mit der Erweiterung der biologischen Bekämpfungsmaßnahmen durch neue Nützlinge bzw. besserer Einsatzstrategien für bekannte Antagonisten, kann die Trauermückenproblematik, die im ökologischen Topfpflanzenanbau eine große Herausforderung darstellt, signifikant reduziert werden. Damit trägt das Projekt dazu bei, das Ziel einer nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu erreichen. Konkret werden im Projekt a) grundlegende Erkenntnisse zur Attraktivität von Kultursubstraten für Trauermücken erarbeitet, b) praxistaugliche Verfahren zur Bestimmung der Attraktivität und c) Prognosemodelle und prophylaktischen Maßnahmen basierend auf den Erkenntnissen zur Attraktivität entwickelt, d) nützlingsbasierte Bekämpfungsstrategien und Erprobung neuer Nützlinge gegen Trauermücken optimiert, und e) umfassende biologische Bekämpfungsstrategien gegen Trauermücken erarbeitet. Eine Reduktion der Trauermückenproblematik im biologischen Topfpflanzenanbau bringt eine erhebliche Erleichterung für die Produzenten von Kultursubstraten und organischen Düngemitteln, die auch primär wirtschaftlich von dem Forschungsvorhaben profitieren werden. Des Weiteren eröffnet das Forschungsprojekt den Anbietern von Nützlingen Möglichkeiten zur Ausweitung ihres Sortiments. Der ökologische Nutzen ergibt sich primär dadurch, dass durch eine Reduktion der Trauermückenproblematik das Kulturrisiko im biologischen Topfpflanzenanbau signifikant gesenkt werden kann. Für die Produzenten bedeutet dies eine Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit, da Ausfälle durch einen übermäßigen Trauermückenbefall vermieden werden können. Der Marktanteil ökologisch bzw. nachhaltig erzeugter Topfpflanzen kann damit ausgeweitet werden. Gleichzeitig wird mit der Reduktion der Trauermückenproblematik ein wesentliches Hemmnis abgebaut, das konventionell produzierende Betriebe von einem Umstieg auf eine ökologische und nachhaltige Produktion abhält. Die hier gewonnenen Ergebnisse stellen einen innovativen Ansatz im Pflanzenschutz dar und haben für den integrierten Pflanzenschutz große Bedeutung.
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft