header_bild

KLIMAtiv - Klimaneutrale Begasungsverfahren


Laufzeit

2022-07-01 bis 2025-08-31

Projektleitung

  • Björn, Hoppe
  • Garnet-Marlen, Kroos
  • Dagmar, Borchmann
  • Nadine, Bräsicke


Zuständige Fachinstitut

Institut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit


Kooperationspartner

  • Institut für Waldschutz (JKI)
  • Institut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz (JKI)
  • Institut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz (JKI)


Gesamtziel des Projektes

Sulfuryldiflourid (SO2F2 – umgangssprachlich kurz SF) gilt als Substanz mit klimaschädigenden Wirkungen, welches zunächst als Ersatz für die weiten Anwendungsgebiete von Methylbromid-haltigen Mitteln vorgesehen war. Methylbromid, für das wiederum im Rahmen des Montrealer Abkommen bereits 2005 ein Ausstieg vereinbart worden ist, ist dennoch mit einigen Ausnahmen wie Quarantänebehandlungen und critical uses international im Einsatz. Nicht aber in der EU, in der es als Wirkstoff nicht genehmigt ist. Darüber hinaus ist das Inverkehrbringen und die Verwendung gemäß der Verordnung 1005/2009/EG mit Ausnahme etwaiger 120-Tage-Notfallgenehmigungen seit spätestens 18. März 2010 verboten (EU 2009). SF wurde im Jahr 2011 im Rahmen einer Lückenindikation für die phytosanitäre Behandlung von Rundholzexporten in Deutschland zugelassen. Basis dieser Zulassung waren verhältnismäßig geringe Rundholzexportzahlen. Anhaltende Dürreperioden zwischen 2017 und 2020 und damit verbundenen Massenvermehrungen von Borkenkäfern haben zu einem massiven Aufkommen von Kalamitätsholz, insbesondere Fichte, geführt, wovon ein substantieller Teil für den Export in die Volksrepublik (VR) China vorgesehen war und ist. Die Einfuhranforderungen Chinas erlauben die Begasung des Holzes mit SF, aber mit Anforderungsprofilen, welche die Zulassungsvoraussetzung sowohl im Konzentrations-Zeit-Produkt (CT-Produkt) als auch den Temperaturen für das in Deutschland zugelassene Anwendungsgebiet entscheidend unterschreiten. In 2019 sind allein im Hamburger Hafen 204 Tonnen des Gases für Rundholz verwendet worden, vornehmlich zur Haupteinschlags- und Exportzeit in den Wintermonaten. Den Antragstellern liegen indes erste Ergebnisse vor, die zeigen, dass das Begasungsmittel bei Unterschreitungen von Mindesttemperaturen während der Anwendung keine ausreichende Wirksamkeit entfaltet. Es besteht daher akuter Handlungs- und Forschungsbedarf um i) eigene Wirksamkeitsdaten zu entwickeln, die eine probate und effiziente Anwendung des Gases erlauben und ii) alternative Behandlungsverfahren (beispielsweise Alternativgase, nicht-chemische Anwendungen) durch eigene experimentelle Studien im Labormaßstab sowie möglichst praxisnah und dezidierte Literaturstudien zu evaluieren.


Mittelgeber

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft