Institut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit
Die frühzeitige Erkennung von Krankheiten spielt eine wichtige Rolle bei Kartoffelknollen, die oft mehrere Monate lang gelagert werden. Bakterielle Krankheitserreger, die zu den ‘Soft Rot Enterobacteriaceae’ (SRE) gehören wie Dickeya spp. und Pectobacterium spp. tragen erheblich zu Lagerverlusten bei. Ebenso pilzliche Schaderreger wie Alternaria solani und Rhizoctonia solani. Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung eines anwendungsorientierten und praxisnahen 2-stufigen Diagnosesystems zur Früherkennung dieser bakteriellen und pilzlichen Kartoffelkrankheiten. Dies umfasst die Adaption einer “elektronischen Nase” für den Einsatz im Kartoffellager zur Detektion spezifischer Volatile (volatile organic compounds, VOCs), die bei Infektion von Kartoffelknollen freigesetzt werden. Außerdem sollen spezifische hoch affine monoklonale Antikörper Paare entwickelt werden, die in anwenderfreundlichen Schnelltests (Point of Care, PoC) eingesetzt werden und die einfache und schnelle Diagnose direkt vor Ort ermöglichen. Im Rahmen des Projekts sollen dazu Kartoffelknollen aus den beteiligten Praxisbetrieben unter kontrollierten Bedingungen mit den Pathogenen inokuliert und zum Etablieren des Systems verwendet werden. Das entwickelte Diagnosesystem wird abschließend im Vergleich zu aktuell verwendeten molekularbiologischen Methoden (qPCR, DNA-Barcoding) validiert. Die Wirksamkeit der entwickelten Technik wird in den Betrieben überprüft und so die Vor-Ort-Früherkennung direkt in der Praxis getestet.
Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat