Institut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz
Zum Schutz vor Schadorganismen bildet die Kartoffelpflanze eine Vielzahl bioaktiver Substanzen. Diese werden vor allem dort gebildet und eingelagert, wo es zum Kontakt mit Schadorganismen kommt, in der Kartoffelschale. Durch solche Schalenmetaboliten ist die Knolle auch nach der Ernte noch vor Infektionen geschützt. Da diese schützenden Eigenschaften auf Metabolom-Ebene noch größtenteils unerforscht sind, können sie bei der Züchtung nicht berücksichtigt werden. Es ist davon auszugehen, dass sich die Zusammensetzung bei den heute zugelassenen Sorten erheblich unterscheidet. Um den natürlichen Schutz der Kartoffel zu verstärken, soll ein Verfahren entwickelt werden, bei dem Wirkstoffe aus Kartoffelschalen für den Schutz der Kartoffelknolle vor bodenbürtigen Schadpilzen eingesetzt werden. Die Anwendung solcher Wirkstoffe als biobasierte Alternative zu chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln ermöglicht voraussichtlich eine massive Einsparung und damit eine Verringerung der Risiken für Umwelt, Anwender und Verbraucher.
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft