Institut für die Sicherheit biotechnologischer Verfahren bei Pflanzen
Das Projekt KlimAF evaluiert die Klimaschutzpotentiale von Agroforstsystemen und entwickelt Maßnahmen und Leitlinien um diese effektiv erschließen zu können. Der Schwerpunkt des Projektes liegt auf modernen Agroforstsystemen, wie z.B. Alley Cropping, als Produktionssysteme auf landwirtschaftlichen Flächen. In sechs Teilprojekten werden offene Forschungsfragen hinsichtlich der Klimaschutzwirkung von Agroforstwirtschaft (Kohlenstoffvorräte und die "Sicherheitsnetz"- und "Nährstoffpumpen"-Funktion im Ober- und Unterboden), der Förderung von Erträgen, Ertragsqualität und Pflanzengesundheit von Agroforstsystemen durch Biostimulanzien (Mykorrhiza) sowie der dringenden Fragen der günstigsten Standortwahl und optimalen Ausgestaltung dieser Systeme bearbeitet. Teilprojekt 1: Projektpartner JKI-SB: Einfluss von Biostimulanzien, sowie Mykorrhizabesiedelung in verschiedenen Agroforstsystemen: JKI-SB wird die im Rahmen des Projektes angelegte Agroforstfläche am Standort Quedlinburg betreuen und darüber hinaus die Vergleichsfläche in Wendhausen in enger Kooperation mit JKI-PB aufsetzen. Beide Neuanpflanzungen werden mit zusätzlicher Gabe von Biostimulanzien behandelt und im Verlauf des Projektes beprobt. In der Folge wird die Mykorrhiza-Assoziation für die verschiedenen Kulturpflanzen (Pappel, Johannisbeere, Getreide) identifiziert und physiologische Aspekte der verschiedenen Pflanzen analysiert. Dazu sollen ITS-Amplikon-Sequenzierungen der an die Wurzeln assoziierten Symbionten Aufschluss über die Diversität und den Erfolg der Zugabe zusätzlicher Mykorrhizapilze geben. Die Beprobung erfolgt innerhalb der Kulturen, im Baumstreifen, in der Strauchanpflanzung und an zwei Punkten innerhalb der einjährigen Kultur. Durch die Entnahme von Wurzelköpern der einjährigen Kultur wird außerdem die prozentuale Mykorrhizierung der Pflanzen ermittelt. Die Probennahme auf der Wendhausen-Fläche soll jeweils zur Blüte der einjährigen Anpflanzung durchgeführt werden. Am Standort Quedlinburg kann der graduelle Verlauf der prozentualen Mykorrhizapilz-Besiedelung auf Grund der räumlichen Nähe mittels mehrmaliger Beprobung im Jahr engmaschiger verfolgt werden. Um Rückschlüsse auf Mykorrhizierungsraten in bereits bestehenden Agroforstsystemen mit verschiedenen Anpflanzungen und Zusammensetzungen ziehen zu können, werden zudem symbiotische Wurzelassoziationen auf den Flächen, die auch in TP 2 beprobt werden, untersucht. Dazu werden auch hier während der Blütezeit Wurzeln geerntet und Mykorrhizerungsraten durch VAM-Pilze bestimmt. Dies soll einen Überblick darüber geben, inwieweit sich Mykorrhizierungen in bestehenden Systemen mit verschiedenen Pflanzen an verschiedenen Standorten unterscheiden und wo der Einsatz von Biostimulanzien sinnvoll sein könnte.
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft