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Strategien für widerstandsfähige Reben im Zeichen des Klimawandels


Laufzeit

2023-10-01 bis 2026-09-30

Projektleitung

  • Reinhard, Töpfer
  • Katja, Herzog


Zuständige Fachinstitut

Institut für Rebenzüchtung


Beteiligte JKI-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

  • Katja, Herzog

Kooperationspartner

  • Staatliches Weinbauinstitut
  • Dienstleistungszentren Ländlicher Raum Rheinland-Pfalz
  • Forschungsinstitut für biologischen Landbau - Schweiz
  • Universität Basel - Nano Imaging Lab
  • French National Institute for Agricultural Research


Gesamtziel des Projektes

Der Klimawandel ist für die Zukunftsfähigkeit des Weinbaus am Oberrhein eine große Herausforderung, denn mit der Erhöhung der Durchschnittstemperatur sind Klimaextreme wie erhöhte UV-Einstrahlung sowie der abrupte Wechsel zwischen Trockenheit und extremen Niederschlagsereignisse verbunden. Die Folgen für den Weinbau sind zusätzlich zu direkten Schädigungen der Trauben auch ein erhöhter Befallsdruck durch Krankheiten der Weinrebe, insbesondere Rebenperonospora (Plasmopara viticola) und Traubenfäulnis (Botrytis cinerea). Um diesen weinbaulichen Herausforderungen umweltgerecht zu begegnen und dabei den Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen zu erhöhen, ist ein ausgeweiteter Umbau auf resistente, dem Klimawandel angepassten Rebsorten (PIWI-Sorten) unumgänglich. Allerdings fehlen für die PIWI-Rebsorten und das vorliegende Zuchtmaterial für innovative Rebsorten mit kombinierten Resistenzen bisher räumlich und zeitlich hochaufgelöste, standortübergreifende Datensätze zur Beerenhautstabilität als Grundlage für eine anhaltende Traubengesundheit auch bei ungünstigen Witterungsbedingungen, sowie für den Erhalt der Krankheitsresistenz bei den zu erwartenden Witterungsextremen. Ziel des Projekts WiVitis ist die Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von Wissenschaft und Weinbaupraxis, um die Nachhaltigkeit des Weinbaus am Oberrhein zu steigern und den Herausforderungen durch den Klimawandel und den damit zusammenhängenden zunehmenden Wetterextremen anzupassen. Eine mehrjährige und kombinierte Evaluierung von PIWIs und Zuchtmaterial hinsichtlich verschiedener Traubeneigenschaften ermöglicht die Weiterentwicklung valider Prognosemodelle (z.B. VitiMeteo) für die Traubengesundheit, erleichtert der Weinbaupraxis die Sortenwahl anhand von Standorteigenschaften und steigert auf diese Weise die Einführung neuer Rebsorten in die Praxis. Eine umfassende Evaluierung von PIWIs und Zuchtlinien aus der Vor- und Hauptprüfung (=nächste PIWI-Generation), die eine multiple Resistenz gegen Rebenperonospora aufweisen, ermöglicht eine Abschätzung der Resilienz von Weinbeeren für Witterungsextreme sowie zur Minderung des Risikos für Rebenperonospora und Trauben-Botrytis. Eine induzierte Temperaturerhöhung an Topfreben soll exemplarisch die Auswirkung einer durch den Klimawandel bedingten Temperaturerhöhung auf die Anfälligkeit gegenüber den Mehltaupilzen und Botrytis zeigen. Mit der Entwicklung molekularer Marker für eine frühzeitige Identifikation von Zuchtmaterial mit hoher Botrytis-Festigkeit soll ein wichtiger Baustein für die Rebenzüchtung gelegt werden.


Mittelgeber

Europäische Union