Institut für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen
Die wachsende Nachfrage nach nachhaltig erzeugten pflanzenbasierten Wirkstoffen bietet ein beträchtliches Innovations- und Marktpotenzial. Ziel des Projektes DiPlanD ist es, die regionalen Expertisen in den Bereichen Pflanzenzüchtung, Bioverfahrenstechnik, Digitalmess- und Steuerungstechnik und der Wirkstoffanalyse zu bündeln und Nierembergia (N.) repens als neue Agrarpflanze in der Modellregion Südliches Sachsen-Anhalt zu etablieren, um sie als Quelle für pflanzliches Vitamin D3 und Cholesterol für die pharmazeutische und kosmetische Industrie zu nutzen. N. repens zeichnet sich durch einen außergewöhnlichen hohen Gehalt an Provitamin D aus, zeigt ein rasches Wachstum, ist bereits in Deutschland als Zierpflanze etabliert, und ist hinsichtlich der Bodeneigenschaften relativ anspruchslos. Es ist geplant, N. repens in Kultur zu bringen und die Sterole aus besonders vielversprechenden N. repens Akzessionen und Kultivaren mittels bioverfahrenstechnischer und digital-gesteuerter Technologie in biologisch wirksames veganes Vitamin D3 und andere potenziell vermarktungsfähige Sterole zu überführen. Nach einem optimierten Extraktions- und Isolationsverfahren sollen sie als Rohstoff der weiterverarbeitenden Industrie zu Verfügung gestellt werden. Mit DiPlanD wird eine neue Wertschöpfungskette aus einer bislang nur als Zierpflanze genutzten Art in der Modellregion Mitteldeutschland generiert und neue Arbeitsplätze in den Bereichen Anbau, maschinelle Ernte, Weiterverarbeitung und Endprodukterzeugung generiert. Der Beitrag des JKI besteht darin genetische Variabilität in verfügbarem Material zu evaluieren und wichtige Fragen der Züchtungsmethodik aufzuklären. Dies dient als Grundlage, um im Sinne von Prebreeding Züchtungsprogramme zur Entwicklung von optimiertem sortenfähigem Material zu initiieren.
Bundesministerium für Bildung und Forschung