Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik
Nagetiere besiedeln in großer Zahl viele verschiedene Habitate und eignen sich dadurch als Sentinels für Umweltkontaminanten, zoonotische Pathogene, Antibiotika-resistenzen u.a. Faktoren. Die Umweltkontaminanten können aus Landwirtschaft, Industrie und dem Haushaltsumfeld stammen. Sie wie auch Pathogene und Resistenzgene unterliegen vermutlich Schwankungen durch die Anwendungsintensität (z.B. Ökolandbau vs. integrierter Anbau), saisonale Prozesse, aber möglicherweise auch durch den Klimawandel. Daraus resultierende Muster und regulierende Mechanismen lassen sich nur durch ein mittel- bis langfristiges Monitoring nachverfolgen. In diesem Projekt sollen deshalb Organproben aus Nagetier-Kadavern auf Rückstände von Umweltkontaminanten, zoonotische Pathogene, Resistenzgene etc. getestet werden. Die Kadaver stammen aus Fängen von Schädlingsbekämpfern und anderen Einrichtungen, in deren Aktivitäten die Kadaver anfallen und nicht aus speziellen oder zusätzlichen Fängen für dieses Projekt. Die Kadaver werden bei EP-MU aufgearbeitet und das Probenmaterial z.B. bei ÖPV und dem FLI analysiert. Die Ergebnisse werden dazu beitragen, Hotspots von Umweltkontaminanten, zoonotischen Pathogenen und Antibiotikaresistenzen zu identifizieren und Aufschluss über räumliche Muster (z.B. Ökolandbau vs. integrierter Anbau, Habitate, Bevölkerungsdichte, Biodiversität), Dynamik (saisonal, mehrjährig) und ggf. regulierende Prozesse (Klima, Regulierung von Anwendungen) bieten. Damit bewegt sich das Projekt im One-Health-Ansatz an der Schnittstelle von Pflanzen-, Tier-, Human- und Umweltgesundheit.
Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat