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SiRT-TV3

Verbesserung der Resilienz einheimischer Baumarten gegen Klimawandel-verursachten Stress durch Nutzung der Schwefel-induzierten Resistenz/Toleranz (SiRT) - Teilvorhaben 3: „Auswahl und Bonitierung von Waldarealen im Kontext ihrer Schwefel-Verfügbarkeit"


Laufzeit

2024-05-01 bis 2027-04-30

Projektleitung

  • Henrik, Hartmann


Zuständige Fachinstitut

Institut für Waldschutz


Beteiligte JKI-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

  • Henrik, Hartmann

Kooperationspartner

  • Technische Universität Braunschweig
  • Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde (JKI)


Gesamtziel des Projektes

Ziel des beabsichtigten Vorhabens zur Untersuchung und Nutzung der Schwefel-induzierten Resistenz/Toleranz (SiRT) ist es, beispielhaft für Niedersachsen eine großflächige Auswertung vorhandener Datensätze zum Schwefel-Versorgungszustand der Wälder durchzuführen und diese Daten mit den Wachstumsbedingungen/Stresszuständen/Immunpotential vor-Ort zu korrelieren. Parallel werden in Topfexperimenten mit jungen Bäumen das Wachstumsverhalten, die Synthese unterschiedlicher immunstärkender Schwefel-Metabolite und die Stressresistenz/-toleranz unter verschiedener Schwefel-Verfügbarkeit analysiert. In durch die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) ausgewählten Waldflächen werden S-Applikations-Experimente mit Schwefel-haltigem Kalk durchgeführt und die Reaktion der Bäume intensiv bonitiert. Hier steht nicht ein Düngeeffekt im Sinne einer Ertragssteigerung im Vordergrund, sondern der positive Effekt den Schwefel auf die pflanzliche Gesundheit hat und somit auf die Erhaltung und Verbesserung der Holzqualität. Es wird dem Ökosystem lediglich das zurückgegeben, was durch die Holzernte entnommen wird. Dabei wird der Partner Kreidewerk Dammann sowohl den konventionellen und in der Landwirtschaft bereits genutzten Kombi-Dünger „Granukal-S/Sulfoprill“ als auch die Logistik zur Ausbringung zur Verfügung stellen. Zugleich ist angedacht, unterschiedliche weitere Formulierungen mit Schwefel herzustellen und in Waldgebieten auszubringen. Ziel der Arbeiten ist es damit, den Forstwirt*innen eine gezielte Handlungsempfehlung für eine Schwefel-Applikation zu geben und mit ihnen gemeinsam wissenschaftlich begleitete Schwefel-Ausbringungen in der Fläche durchzuführen. Hierbei wird nicht nur berücksichtig, ob ein Mangel vorliegt, sondern auch ob ausreichend Schwefel für ein starkes Immunsystem des Waldes vorhanden ist und ob dieses noch weiter gestärkt werden kann um Stressoren entgegenzuwirken. Als langfristige Vision – z.B. über ein Folgeprojekt – streben wird, diese Empfehlungen bei Vorlage eindeutiger Datensätze und klarer Korrelationen auch als einfach-handhabbare Smartphone-Applikation (Wald-S-App) zu programmieren, die nach Eingabe weniger Eckdaten und über die Einbeziehung GPS-genauer Positionen eine solche Applikationsempfehlung am Standort ausweist. Durch SiRT sollen die Wälder vitaler und langfristig gesünder werden, um effizienter den nachwachsenden Rohstoff Holz zu produzieren und somit CO2 speichern, indem insbesondere bewirtschaftete Wälder letztlich mit Stressfaktoren wie Trockenheit oder hohen Pathogendruck besser umgehen können und somit länger leben. Eine stimulierte Stress-Toleranz durch Schwefel stärkt somit die Forstwirtschaft und hilft der nachhaltigen Erzeugung nachwachsender Rohstoffe auch unter den Bedingungen der globalen Klimaveränderung.


Mittelgeber

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft