Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde
SUNRISE zielt darauf ab, die agrarökologische Transformation durch die Einrichtung eines Netzwerks von agrarökologischen Landschaftslaboren (AÖLLs) in 10 europäischen Ländern zu fördern. Dabei existierenden in den Ländern z.T. bereits Landschaftslabore (4 aktuelle AÖLLs) oder es besteht bereits ein großes Potenzial innerhalb der Projektlaufzeit ein AÖLL zu etablieren (6 potenzielle AÖLLs).AÖLLs sind auf subregionaler oder regionaler Ebene angesiedelt und bestehen aus einem Netzwerk von Akteuren (Multi-Actor-Teams, MATs), die sich bereits engagieren in agrarökologischen Praktiken/Wertschöpfungsketten oder dazu bereit sind, dies zu tun. Zu diesen Akteuren gehören: (i) Landwirte (ökologisch und konventionell), entweder einzeln oder (z.B. in einem Bio-Distrikt oder einem anderen landwirtschaftlichen Netzwerk); (ii) landwirtschaftliche Berater; (iii) vor- und nachgelagerte Unternehmen (z.B. Hersteller von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln wie Saatgut, Dünger/Düngemittel, Biopestizide, Maschinen; Lebensmittel-/Futtermittelverarbeiter oder Einzelhändler); (iv) Organisationen der Zivilgesellschaft (z.B. NGOs, Verbraucherverbände); (v) regionale/nationale politische Entscheidungsträger; (vi) Forscher.In allen Ländern des Konsortiums, die an AÖLL-Aktivitäten beteiligt sind, wird in einer sehr frühen Phase des Projekts ein MAT eingerichtet. Die MATs sind verantwortlich für die Aktivitäten zur gemeinsamen Schaffung von Innovationen, zur Demonstration und zum Wissensaustausch im Bereich innovativer agrarökologischer landwirtschaftlicher Praktiken. In allen Konsortialländern gibt es eine Vorgeschichte der Zusammenarbeit zwischen MAT-Mitgliedern (oder einem Teil von ihnen) durch partizipative Forschungsprojekten. In allen Gebieten, in denen AÖLLs aktiv sind, gibt es eine oder mehrere Forschungsinfrastrukturen (z.B. Forschungszentrum, Versuchsbetrieb, Langzeitexperiment), die bereits in der Agrarforschung tätig sind und in der einige der gemeinsam geschaffenen Innovationen (d.h. agrarökologische Praktiken) getestet werden (On-Station-Forschung). Zur Förderung des Wissensaustauschs und der Etablierung des Co-Designs wird das Testen der Innovationen auch in einem oder mehreren Pilotbetrieben, die in die MATs einbezogen sind (On-Farm-Forschung) fortgeführt. Forschungsinfrastrukturen und/oder kommerzielle Betriebe, in denen Forschung durchgeführt wird, werden die Zielorte für Demonstrationsaktivitäten sein (z. B., Feldtage, praktische Workshops) und stellen somit die Leuchttürme der AÖLLs dar.Die Universitäten und Forschungszentren, die Partner des Vorschlags sind, stellen ein interdisziplinäres Expertenteam zusammen, welches alle 6 Unterthemen die in Thema 1 auf Konsortiumsebene vorgesehen sind (mindestens 3 Unterthemen pro Partner) bedient. Das Kernstück des Vorschlags ist die gemeinsame Entwicklung, Erprobung, Bewertung, Validierung und Weitergabe neuartiger agrarökologischer Lösungen (d.h. Praktiken), die darauf abzielen, agronomische Schlüsselprobleme (die in jedem AÖLL existieren) zu überwinden. Die Aktivitäten in den AÖLLs konzentrieren sich auf vorrangige Sub-Themen und damit verbundene potenzielle agrarökologische Lösungen, welche getestet werden sollen. Diese wurden bereits im Vorschlag identifiziert und werden von jedem MAT in einer frühen Phase des Projekts validiert. Sie beziehen sich auf die wichtigsten Anbau-/Bewirtschaftungssysteme in den Zielregionen (Ackerbau, Gemüsebau, Obstbau/Obstbau, Mischkulturen/Viehzucht, Agroforstwirtschaft).Die Projektaktivitäten in jedem AÖLL umfassen 11 Phasen (länderübergreifend), die alle im Rahmen von MATs durchgeführt werden. Mit kontinuierlicher Beteiligung von allen Akteuren werden Innovationen und Wissensaustausch ermöglicht, an einer gemeinsamen Leitlinie für die Einrichtung und Funktionsweise von AÖLLs gearbeitet und Vorschläge für die Verbesserung der politischen Förderung der agrarökologischen Transformation in den Zielregionen und darüber hinaus erarbeitet.
Europäische Union
Bundesministerium für Bildung und Forschung