Institut für Strategien und Folgenabschätzung
Die Ertragsstabilität und weitere Produktivitäts- und Qualitätssteigerungen von Winterraps, der wichtigsten Ölsaat in Mitteleuropa, werden durch die zunehmende Häufigkeit und Schwere von Wetterextremen und den veränderten Druck durch Krankheitserreger und Schädlinge infolge des Klimawandels beeinträchtigt. Neuartige integrierte Strategien zur Verbesserung von Winterraps sind daher dringend erforderlich. Darüber hinaus werden moderne Züchtungsansätze benötigt, um neue Funktionalitäten zu etablieren und die Produktivität trotz reduziertem Düngemittel- und Pestizideinsatz aufrecht zu erhalten. Die Erzeugung klimaresistenter und standortangepasster Sorten mit neuartigen Eigenschaften erfordert die Berücksichtigung komplexer Wechselwirkungen zwischen Genotyp und Umwelt (G*E). Für eine effektive Anpassung an multiple, komplexe biotische und abiotische Stressfaktoren und die gleichzeitige Optimierung von Qualitätsmerkmalen, werden wirksame neue Strategien für die schnelle Identifizierung bzw. Erzeugung günstiger genetischer Varianten und ihre Kombination in überlegenen Genotypen entwickelt. Es wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der die Entwicklung von Zuchtmaterial, die genomisch-phänomische Leistungsvorhersage, systembiologische Untersuchungen und gezielte genetische Veränderungsstrategien für die Verbesserung spezifischer Eigenschaften integriert. Multidimensionale Züchtungs- und Informatiktechnologien werden eingesetzt und zwei innovative F&E-Ansätze werden zu einer integrierten Strategie kombiniert. Diese umfassen I) die genomisch-phänomische Vorhersage der Hybridleistung unter Berücksichtigung von G*E-Wechselwirkungen unter Verwendung umfangreicher Datensätze aus früheren Arbeiten der Antragsteller sowie neuer Daten aus neu entwickelten Inzucht-/Hybridsorten und II) die Erzeugung neuer genetischer Varianten in Elitehintergründen durch TILLING und Editierung von Schlüsselgenen im Hinblick auf die Ausprägung neuer Zieleigenschaften. Die potenziellen sozioökonomischen und ökologischen Auswirkungen der erzielten Fortschritte werden durch eine prospektive Nachhaltigkeitsbewertung über den gesamten Lebenszyklus und in einem Expertenworkshop bewertet.
Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt