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EntoProg

Entwicklung digitaler Prognosemodelle und Entscheidungshilfen im Pflanzenschutz zur Abschätzung des Befalls von Schadinsekten in Raps, Zuckerrübe und Mais (EntoProg).


Laufzeit

2021-11-01 bis 2026-10-31

Projektleitung

  • Hella, Kehlenbeck
  • Anto Raja, Dominic


Zuständige Fachinstitut

Institut für Strategien und Folgenabschätzung


Beteiligte JKI-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

  • Hella, Kehlenbeck
  • Anto Raja, Dominic
  • Meike, Brandes
  • Johannes, Hausmann
  • Christoph, Joachim
  • Jörn, Lehmhus

Kooperationspartner

  • Zentralstelle der Länder für EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz (ZEPP)
  • Institut für Zuckerrübenforschung
  • Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie
  • Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland (JKI)


Gesamtziel des Projektes

Im Projekt EntoProg sollen Prognosemodelle und Entscheidungshilfesysteme für wichtige Schadinsekten in den Kulturen Raps, Zuckerrüben und Mais erstellt werden. Die Schadinsekten treten einerseits als Fraßschädlinge und andererseits auch als Vektoren für Viren und Bakterien auf. Die Modelle sollen die Aktivität der Schadinsekten auf der Basis von Wetterdaten, Schlagdaten sowie der Analyse der Umgebungshabitate zeitlich und räumlich prognostizieren. Die Prognosemodelle werden die Entscheidungen bei der Planung von Maßnahmen zur Bekämpfung oder Regulierung der einzelnen Schadinsekten unterstützen. Auf der Basis von Schwellenwerten, die das Risiko für den Befall an den Pflanzen in den Kulturen wiedergeben oder indirekt die Aktivität der Schadinsekten, wie zum Beispiel in Pheromonfallen oder Gelbschalen klassifizieren, können Bekämpfung und Regulationsmaßnahmen optimiert werden. Im Zusammenwirken der Prognosemodelle und der Bekämpfungsschwellen werden solche Systeme als Entscheidungshilfesysteme (EHS) definiert. Sie dienen dann im Sinne des „Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz (NAP)“ und der „Ackerbaustrategie 2035“ der Förderung des integrierten Pflanzenschutzes. Insofern können chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel eingespart oder reduziert werden, indem durch optimale Terminierung und Platzierung die maximalen Wirkungsgrade dieser Mittel ausgenutzt werden. Andererseits können Verfahren zur Regulation der Schaderreger oder zur Bekämpfung durch biologische Bekämpfungsmaßnahmen optimiert werden. Dadurch werden die meistens geringeren Wirkungsgrade von biologischen Bekämpfungsverfahren optimal ausgenutzt.Letztendlich werden dadurch unerwünschte Umweltwirkungen von Pflanzenschutzmitteln weiter reduziert. Weiterhin dienen die Prognosemodelle als Entscheidungshilfen für die Optimierung der terminlichen und räumlichen Planung von Befallserhebungen. Damit können sich die BeraterInnen und die praktischen LandwirtInnen ihre wertvolle und knappe Arbeitszeit ressourcenschonend einteilen. Einerseits werden keine wichtigen Termine für Befallserhebungen verpasst und andererseits keine Arbeitszeit in Zeiträumen und Regionen ohne Befallsgefahr verschwendet. Dadurch kann auch die Bekämpfungsnotwendigkeit der Schadinsekten wesentlich besser abgeschätzt werden. Dies wird zur Reduktion von unnötigen prophylaktischen Behandlungen führen und die zielgerichtete Bekämpfung der Schadinsekten fördern. In diesem Projekt wird durch den Verbund von fünf bundesweit tätigen, renommierten Forschungsinstituten unter Einbeziehung der Pflanzenschutzberatung von sieben Pflanzenschutzdiensten der Länder, dem Verband der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer e. V. sowie den Beratungsinstitutionen der Zuckerwirtschaft ein Konsortium gebildet, das einerseits den aktuellen Stand der Wissenschaft bereitstellt und andererseits auch die aktuellen praktischen Aspekte des Pflanzenschutzes integriert. In diesem Projekt werden Prognosemodelle und EHS für folgende Schädlinge entwickelt: - im Raps: Rapserdfloh, Kohlschotenrüssler, gefleckter Kohltriebrüssler, Schwarzer Kohltriebrüssler, Rapsstängelrüssler, Rapsglanzkäfer, Kohlschotenmücke und die Kohlfliege, - im Mais: Maiszünsler - in der Zuckerrübe: Grüne Pfirsichblattlaus als Überträger von Vergilbungsviren, und Schilf-Glasflügelzikade, als Überträger der Krankheit SBR (Syndrome Basses Richesses). Die Prognosemodelle und EHS werden auf dem seit zwei Jahrzehnten etablierten Framework www.isip.de bundesweit, kostenlos und langfristig bereitgestellt. Auch über das Projektende hinaus werden die Prognosemodelle und EHS von oben genannten Instituten und Institutionen weiter gepflegt.


Mittelgeber

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft