Institut für Strategien und Folgenabschätzung
Durch neue rechtliche Regelungen zu Dokumentationspflichten von Pflanzenschutzmittenanwendungen und statistischen Anforderungen seitens der EU entstehen neue Rahmenbedingungen für die Erfüllung der sich dadurch erhöhten mengenmäßigen, strukturellen und zeitlichen Datenbedarfe. Um die aus der Steigerung der Datenanforderungen entstehende finanzielle, personelle und materielle Mehrbelastung der Landwirte, der Verwaltung und der zuständigen Stellen auf ein Minimum zu reduzieren, sind webbasierte Dokumentationshilfen zu entwickeln, die es ermöglichen, amtliche Aufgaben effizient zu erledigen. Ziel dieses Projektes ist es, eine interoperable WEB-Plattform „Digitale Pflanzenschutz-Anwendungsdaten- Erfassung (DiPAgE)“ zu entwickeln, die eine Datenerfassung von Pflanzenschutzmittel-Anwendungsdaten durch den Landwirt unter Einbeziehung zusätzlicher amtlicher Verwaltungsdaten und die Datenablage lokal bei dem Landwirt als Dateninhaber in definierten Formaten ermöglicht. Die WEB-Plattform wird so zu entwickelt, dass es die Übertragung der lokal abgelegten PSM-Anwendungsdaten in die weiterführende Dateninfrastruktur der Länder und des Bundes ermöglicht. Das vorliegende Projekt umfasst 5 Arbeitspakete (AP) mit entsprechenden Unterarbeitspaketen (UAP). Zu Beginn des Projektes soll in Zusammenarbeit mit den Ländern eine Evaluierung des Datenbedarfes ausgehend von den aktuellen und den potentiellen Rechtsvorschriften zu Dokumentationspflichten der PSM- Anwendungen in der beruflichen und nebenberuflichen Landwirtschaft stattfinden. Ausgehend davon soll eine Webplattform entwickelt werden, die diese Daten hierarchisch nach Verwendungszweck (amtliche Dokumentation, Statistikerhebung, weiterführende Erhebung) und Hierarchie (obligatorisch/fakultativ) lokal bei dem Dateninhaber in einem definierten Format ablegt und unter Einbindung der Datenschutzkonformität und -sicherheit die Daten dann in die weiterführende Dateninfrastruktur überführen soll. In Zusammenarbeit mit den Ländern sollen Verwaltungsdaten eingebunden werden, um Doppeleingaben von Daten durch den Dateninhaber zu vermeiden. Der Prototyp der WEB-Plattform soll dann über die Interessensverbände organisiert durch die Landwirte im Zuge der aktuellen PAPA-Erhebung in der Praxisanwendung getestet werden. Rückgespielte Optimierungsbedarfe werden in die Anwendung implementiert. Die finale Version der Web-Anwendung wird dann veröffentlicht und über breite Kanäle allen Interessensgruppen zur Verfügung gestellt.
Das Bundesministerium des Innern und für Heimat in Berlin