Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik
Die Gerstengelbmosaikvirose wird durch einen Virenkomplex, bestehend aus dem Barley yellow mosaic virus (BaYMV) und dem Barley mild mosaic virus (BaMMV), hervorgerufen. Die Viruserkrankung zeichnet sich durch Strichelmosaik an den Blättern, Wuchsdepressionen und Ertragsausfall aus. Die Diagnostik der Erkrankung erfolgt üblicherweise durch Symptombonitur und serologischen Nachweis mittels Enzyme-linked Immunosorbent Assay (ELISA). Da die Viren über den bodenbürtigen, sporenbildenden Vektor Polymyxa graminis übertragen werden und in den Sporen viele Jahre lang infektiös bleiben, sind befallene Flächen dauerhaft kontaminiert. Der Anbau resistenter Sorten ist somit entscheidend für die erfolgreiche Bekämpfung der Virose. Ein informierter Anbau resistenter Sorten ist wichtig, um einen möglichst niedrigen Selektionsdruck auf die Viren zu gewährleisten. Im Projekt VISpect sollen die Symptome der Gerstengelbmosaikvirose multispektral aufgelöst werden. Dazu werden Multispektralaufnahmen verschiedener Gerstengenotypen mit unterschiedlichen Resistenzeigenschaften erstellt und die Ergebnisse mit den Ergebnissen serologischer Tests auf BaYMV und BaMMV korreliert. Die Studie soll untersuchen, ob eine Differenzierung der Virussymptome gegenüber anderen Pathogenen sowie zwischen den Viren des Komplexes prinzipiell in Gerste möglich ist. Die multispektrale Diagnostik würde eine frühzeitige Detektion von Pflanzenvirosen ermöglichen und somit das Virusmanagement erleichtern.
Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat