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Institut für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen

Dr. Günter Schumann, Leiter der Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen in den Ruhestand verabschiedet

(Quedlinburg) Nach vierzig Jahren am Julius Kühn-Institut (JKI) und seinen Vorgängereinrichtungen hatte Professor und Direktor Dr. Günter Schumann am 28.5.2021 seinen letzten Arbeitstag. Ab Juni ist er offiziell im Ruhestand. JKI-Präsident Prof. Dr. Frank Ordon überreichte dem scheidenden Leiter des Fachinstituts für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen in Quedlinburg am 27.5. die vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier unterzeichnete Pensionierungsurkunde. „Ich kann mich den Worten des Bundespräsidenten nur anschließen und ihnen herzlich für die geleistete Arbeit und die gute Zusammenarbeit danken und ihnen einen erfüllten Ruhestand – insbesondere Gesundheit, Glück und Zufriedenheit – wünschen“, sagte Ordon. Aufgrund der Corona-Pandemie musste das Verabschiedungskolloquium zu Ehren von Dr. Schumann auf den Herbst verschoben werden.

Zu Beginn des Jahres 2021 beging Dr. Günter Schumann sein 40-jähriges Dienstjubiläum. In der entsprechenden Urkunde sprach Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner dem Züchtungsforscher ihren „Dank und Anerkennung für die geleisteten Dienste“ in der Agrarforschung des Bundes aus. Schumann begann seine Forscherlaufbahn in der DDR nach dem Studium der gartenbaulichen Pflanzenzüchtung an der Berliner Humboldt-Universität und am Lehrstuhl für Pflanzenzüchtung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seine erste Stelle trat er 1981 als Wissenschaftler am Institut für Züchtungsforschung der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften (AdL) der DDR in Quedlinburg an. Der Beginn der Tätigkeit in der Abteilung Gewebephysiologie in der DDR-Vorgängereinrichtung des JKI galt als Stichtag für das Dienstjubiläum.

Mit seinen Arbeiten zur Haploidenerzeugung durch Antheren- bzw. Mikrosporenkultur bei Tabak (Nicotiana), Spargel (Asparagus) sowie verschiedenen Brassica-Arten und Varietäten des Kohls ritt Schumann nach eigener Aussage „auf der Welle der ersten Phase der grünen Biotechnologie“. Die Technik zum Erzeugen reinerbiger Linien ist heute ein Standardwerkzeug der Pflanzenzüchtung, denn nur wenn das züchterisch interessante Merkmal reinerbig (homozygot) vorliegt, spaltet sich das Merkmal in den Folgegenerationen nicht weiter auf. Für Details dazu siehe: https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/lexikon-a-z/doppelhaploid-752, https://www.transgen.de/lexikon/1850.haploidenzuechtung.html
Eine weitere Station in Schumanns Forscherkarriere war seine Promotion 1986 zur Antherenkultur von 6x-Triticale, an die sich bis 1989 zellbiologische Arbeiten zur Mikrosporen- und Suspensionskultur verschiedener Süßgräser anschlossen. Besonderer Fokus lag auf Gerste, da geeignete Empfänger-Systeme für den Gentransfer etabliert werden sollten. Nach diesem Ausflug zum Getreide und befördert durch die politische Wende wandte sich Schumann 1992 den Gemüsekulturen zu. Am Institut für Gemüse-, Heil- und Gewürzpflanzen der neu gegründeten Bundesanstalt für Züchtungsforschung (BAZ) bearbeitete er verschiedene Themen zur somatischen Hybridisierung durch Protoplastenkultur bei diversen gartenbaulichen Kulturarten einschließlich Gentransferarbeiten.

Ab 1996 leitete er das Institut für Gemüse- Heil- und Gewürzpflanzenzüchtung kommissarisch. Mit der Umstrukturierung der BAZ war er 1998/99 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Leiters des Instituts für Züchtungsmethodik bei Gemüse beauftragt. 2002 wurde er schließlich zum Leiter des Instituts für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen ernannt, in dem die Gemüse- Heil- und Gewürzpflanzenzüchtung und die Züchtungsmethodik bei Gemüse zusammengeführt wurden.

In seiner Funktion als Leiter eines Fachinstituts erlebte Schumann 2008 noch einmal eine große Umstrukturierung, als mit der Gründung des Julius Kühn-Instituts die Bundesforschung zum Pflanzenschutz, Pflanzenbau und zur Pflanzenzüchtung unter einem Dach zusammenkam. Dass sprichwörtlich nichts beständiger ist, als der Wandel, darüber legen die 40 vergangen Dienstjahre von Dr. Schumann ein beredtes Zeugnis ab. Eine nächste große Transformation steht nun an. Die Suche nach einer Nachfolgerin bzw. einem Nachfolger für die Leitung des JKI-Instituts für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen läuft auch Hochtouren. Das Institut ist eines von 17 Fachinstituten unter dem Dach des Bundesforschungsinstituts für Kulturpflanzen und eines von vier Instituten am Hauptsitz Quedlinburg.

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