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Inhalt: PI2022-19: Dr. Henrik Hartmann leitet das neue Fachinstitut für Waldschutz am Julius Kühn-Institut in Quedlinburg

Forstwissenschaftler wechselt vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie an den JKI-Hauptsitz. Der neue Institutsleiter wird an der Universität Göttingen lehren, Braunschweig wird ein zweiter Institutsstandort.

Forstwissenschaftler wechselt vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie an den JKI-Hauptsitz. Der neue Institutsleiter wird an der Universität Göttingen lehren, Braunschweig wird ein zweiter Institutsstandort.

(Quedlinburg/Braunschweig) Mit Einstellung von Dr. Henrik Hartmann als Institutsleiter zum 1. Dezember 2022 nimmt das neu gegründete Institut für Waldschutz am Julius Kühn-Institut (JKI) seine Arbeit auf. Es ist das jüngste von 18 Fachinstituten unter dem Dach des Bundeforschungsinstituts für Kulturpflanzen. Mit der Schaffung eines eigenen Waldschutzinstituts trägt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) dem gestiegenen Beratungsbedarf zum Schutz des Waldes vor den Auswirkungen des Klimawandels und zur Sicherung von Waldökosystemen Rechnung (siehe dazu auch die JKI-Presseinformation PI2021-06)

Seit 2008 bearbeitet eine JKI-Arbeitsgruppe aktuelle Fragen zu Forstschädlingen und -krankheiten sowie zum integrierten Pflanzenschutz in Wäldern. Waldschutzforschung betrieb bereits die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Braunschweig, eine Vorgängerinstitution des JKI. Diese Forschung will der neue Institutsleiter nun ausbauen, mit Ausrichtung auf nachhaltigen Waldschutz. „Dazu finde ich hier am Standort mit dem waldreichen Harz vor der Haustür und viel forstlicher Fachkompetenz ideale Bedingungen vor“, erklärt Henrik Hartmann. Der Wald sei ein sehr komplexes Ökosystem, dass sehr viele Funktionen zugleich erfüllen müsse – von CO2-Senke bis Holzlieferant, von Hort der Artenvielfalt bis Naherholungsgebiet. „Da sind Interessenskonflikte programmiert, alle jedoch wollen den Wald erhalten und den Lebensraum schützen“, so Hartmann weiter.

Der Wald leidet unter den Folgen des Klimawandels. Stürme, Trockenheit, Waldbrände, Schadinsekten und neuartigen Krankheiten setzen dem Ökosystem zu. Deshalb möchte der neue Institutsleiter gemeinsam mit den anderen JKI-Fachinstituten, mit Partnerinstituten der Ressortforschung sowie den Kolleginnen und Kollegen der Länderbehörden und forstlichen Versuchseinrichtungen deutschlandweit Strategien zum Schutz des Waldes erarbeiten, um so zur nachhaltigen Waldnutzung beizutragen. Sein Institut ist auch weiterhin im Rahmen des Zulassungsverfahrens in die Bewertung der Wirksamkeit von Forstschutzmitteln eingebunden und arbeitet in nationalen und internationalen Gremien mit. Die neue Institutswebseite informiert über laufende Forschungsprojekte.

Zuletzt hat Hartmann die Arbeitsgruppe „Plant Allocation“ in der Abteilung für Biogeochemische Prozesse am Max-Planck-Institut (MPI) für Biogeochemie in Jena geleitet. Dort beschäftigte sich der
habilitierte Forstwissenschaftler mit der Reaktion von Pflanzen auf Trockenstress. Dabei erforschte er die Aufnahme von Kohlenstoff in Form von Kohlendioxid und dessen Speicherung als Notreserve in Form von Zuckern, Stärke und Fetten. „Unter Trockenstress schließen Pflanzen ihre Spaltöffnungen, um Wasser zu sparen. Dabei gelangt jedoch auch weniger CO2 ins Blatt, und die Photosynthese wird beeinträchtigt“, erläutert Hartmann. „Die Speicher sind dann essenziell für das blanke Überleben, aber auch wichtig für die Abwehr von Fressfeinden und Krankheiten. Inwieweit Pflanzen und besonders Bäume diese Speicher bei extremer Hitze und Dürre nutzen können, ist derzeit nach wie vor ungeklärt.“

Zur Person

Henrik Hartmann (Jahrgang 1968) ist im hessischen Dillenburg, im waldreichen Lahn-Dill-Kreis, aufgewachsen. Nach dem Abitur diente er zwei Jahre bei der Bundeswehr und wanderte dann nach Kanada aus. Der Wald war die Lebensader der Kommune dort, das Leben war geprägt von der forstlichen Bewirtschaftung. Angeregt durch dieses Umfeld absolvierte Hartmann eine Ausbildung zum Forstwart und begann dann in „New Brunswick“ (übersetzt Neu-Braunschweig) ein Studium der Forstwissenschaften. Er promovierte an der Universität Quebec in Montreal im Fachbereich Waldökologie zum Thema Baumsterben im Plenterwald. 2009 kam er zurück nach Deutschland, wo er schließlich Gruppenleiter am MPI in Jena wurde. 2017 folgte die Habilitation zur Pflanzenökologie. Im Jahr 2022 zählte Hartmann erstmals mit seinen wissenschaftlichen Publikationen zu den meistzitierten Forschenden im „Web of Science“ in der Kategorie „Cross field“, siehe dazu die Zitationsstatistik unter: https://www.webofscience.com/wos/author/record/1012138

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