Zum Inhalt springen
Zur Hauptnavigation springen
Gehe zur Startseite des Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen.
Suche öffnen
Gehe zur Startseite des Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen.
Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen

Navigation

Inhalt: Fachausschuss Rodentizidresistenz (FARR)

Für das Management von Nagetieren, die im Bereich des Menschen vorkommen (kommensale Nager), werden meist Antikoagulanzien (Blutgerinnungshemmer) eingesetzt. Seit den 1960er Jahren ist bekannt, dass Nager gegenüber Antikoagulanzien Resistenzen entwickeln können. Die Resistenz beruht hauptsächlich auf Varianten des Gens Vitamin-K1-Epoxid-Reduktase Complex 1 (VKORC1), die zum Austausch von Aminosäuren des Enzyms VKOR führen. Diese genetisch bedingte Resistenz kann den Bekämpfungserfolg und den Schutz des Vorrats, der Hygiene und der Tiergesundheit beeinträchtigen.

Die meisten in Deutschland vorkommenden resistenten Wanderratten sind durch den Tyr139Cys-Austausch charakterisiert, Sie sind im Nordwesten Deutschlands verbreitet. Hausmäuse mit den für ihre Resistenzwirkung bekannten VKOR-Varianten Tyr139Cys, Leu128Ser und spretus-Typ sind an zahlreichen Orten über Deutschland verteilt zu finden. Die Wirkung zahlreicher anderer VKOR-Varianten ist noch unbekannt.

Ein effektives Management von resistenten Wanderratten und Hausmäuse ist mit Antikoagulanzien der ersten Generation (Warfarin, Chlorphacinon, Coumatetralyl) sowie Bromadiolon und Difenacoum nicht mehr möglich. Trotzdem sollten die bisher noch hoch wirksamen Wirkstoffe Flocoumafen, Brodifacoum und Difethialon wegen ihrer hohen Toxizität und Persistenz nur bei bekannter Resistenz angewendet werden.

Dort, wo keine resistenten Tiere vorkommen, sollten immer Antikoagulanzien der ersten Generation bevorzugt werden. Dadurch können potentielle Risiken für die Umwelt minimiert werden.

Ansprechpartnerin des Fachausschusses am JKI

Dr. Alexandra  Esther
Dr. Alexandra Esther
Julius Kühn-Institut Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und urbanem Grün Messeweg 11/12 38104 Braunschweig

Über uns

Der Fachausschuss Rodentizidresistenz (FARR) wurde an der Vorgängereinrichtung des Julius Kühn-Instituts, der Biologische Bundesanstalt (BBA), 2006 gegründet. Ihm gehören Vertreter von Bundes- und Landesbehörden, von Schädlingbekämpferverbänden, von Berater- und Herstellerfirmen an. Neben dem im Pflanzenschutzgesetz geregelten Vorratsschutzbereich ist auch der von der Biozidrichtlinie abgedeckte Rechtsbereich mit einbezogen, da die Aktivität der Nager beide Rechtsbereiche berührt.

Die Ziele sind

  • Resistenzmonitoring zur identifizierung von Gebieten, in denen rodentizidresistente Nager auftreten und zur Beobachtung der Resistenzausbreitung
  • Bereitstellung von Informationen über Häufigkeit und Verbreitung von Resistenz bei Nagetieren sowie der zugrundeliegenden Wirkungsmechanismen
  • Bewertung der Resistenz in ihren praktischen Auswirkungen
  • Entwicklung und Umsetzung von Strategien zum effektiven Resistenzmanagement
  • Aufzeigen des Forschungsbedarfs zur Resistenzproblematik
  • Zusammenführung von Forschungsaktivitäten