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Institut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau

Aktuelles

JKI-Fachinstitut für Biologischen Pflanzenschutz zieht an den Standort Dossenheim

Ökologische Pflanzenschutzforschung am JKI-Standort in Baden-Württemberg wird gestärkt; Standort Darmstadt nach über 74 Jahren aufgegeben.

(Dossenheim) Über 74 Jahre war das Fachinstitut für Biologischen Pflanzenschutz (BI) des Julius Kühn-Instituts (JKI) im hessischen Darmstadt angesiedelt, nun sind die 40 Mitarbeitenden zu neuen Ufern aufgebrochen: Sie teilen sich seit Anfang April das neu errichtete Labor- und Bürogebäude am Standort Dossenheim mit dem Fachinstitut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau.

Gemeinsame Sache

Wilhelm Jelkmann, Leiter des Fachinstituts für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau, empfängt seinen Kollegen Johannes Jehle, Leiter des Fachinstituts für Biologischen Pflanzenschutz, mit offenen Armen. „Über 50 Jahre arbeiten unsere Fachinstitute nun schon zusammen,“ resümiert er, „das Institut für Biologischen Pflanzenschutz hat zum Beispiel die wissenschaftlichen Grundlagen zum Apfelwicklergranulovirus gelegt, während unser Fachinstitut dieses erfolgreich in die praktische Bekämpfung des Apfelwicklers im Obstbau überführt hat.“
Dies blieb jedoch nicht das einzige Beispiel der fruchtbaren Zusammenarbeit: Vor mehr als zehn Jahren wurde am Standort eine sechs Hektar große Hochstammanlage im Rahmen von Versuchen zu gesundem Anbaumaterial angelegt. Durch die extensive Bewirtschaftung der Apfel-, Birnen-, und Walnussbäume hat sich diese Anlage für beide Institute in den vergangenen Jahren als äußerst wertvoll für die gemeinsame Forschung zu Biodiversität erwiesen, u.a. im Rahmen des Monvia-Projektes zur Erfassung von Nützlingsvielfalt.
Beide Institute arbeiten zudem schon länger in verschiedenen Arbeitsschwerpunkten auf den 17,6 Hektar großen Versuchsfeldern mit integrierter und ökologischer Bewirtschaftung der Liegenschaft in Dossenheim zusammen. Besonderen Ausdruck der ergänzenden Fachkompetenz wird hierbei sichtbar durch die langjährige Zusammenarbeit der Entomologinnen beider Institute, Dr. Heidrun Vogt (2021 in Ruhestand gegangen) bzw. ihrer Nachfolgerin Dr. Astrid Eben und Dr. Annette Herz, zur Bekämpfung der invasiven Kirschessigfliege (s.a. JKI Infoflyer Kirschessigfliege).

Pflanzenschutz weiterentwickeln

Gemeinsam haben diese beispielhaft genannten Projekte eines: sie dienen der Reduktion chemischer Pflanzenmittel und sichern die heimische Produktion im integrierten und ökologischen Anbau. „Die Forschungsprojekte unseres Institutes legen ihren Schwerpunkt seit jeher auf das Erfassen und Verstehen natürlich vorkommender Gegenspieler von Schaderregern an den Kulturpflanzen“, erklärt Jehle, Leiter des Fachinstituts für Biologischen Pflanzenschutz,“ daher werden am Standort Dossenheim mit unserer kulturübergreifenden Arbeit im Ackerbau, Gartenbau und Forst weitere Forschungsschwerpunkte angesiedelt. Damit gewinnt die Forschung am Standort sowohl für den ökologischen als auch für den integrierten Landbau an Bedeutung.“ Von der Zusammenarbeit profitiert auch der wissenschaftliche Nachwuchs an der TU Darmstadt: Hier beteiligen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider Institute im Studiengang Biologie, wie z.B. am Mastermodul „Biologischer Pflanzenschutz“ (s.a. TU Darmstadt, Studiengang Biologie).

Das neue Forscher-Heim

Die 2017 begonnenen Neubaumaßnahmen in Dossenheim umfassen ein hoch modernes Labor- und Bürogebäude. Alle Laborräume erfüllen demnach die gentechnische Sicherheitsstufe 1, ein gesonderter Bereich die Sicherheitsstufe 2. Darüber hinaus steht ein Insektarium zur Zucht von Nützlingen und Schädlingen zur Verfügung, weiterhin ein Quarantäne-Labor, ein Bereich für die Aufgaben des nationalen Referenzlabors sowie ein Neubau von Gewächshäusern und eine neue Maschinenhalle. Damit wurden die Voraussetzungen für die Verlagerung von BI nach Dossenheim geschaffen und beide Fachinstitute hierdurch unter Einbezug der gesamten Liegenschaft auf den aktuellsten Stand der Technik gebracht. Das architektonische Highlight des neuen Labor- und Bürogebäudes ist zweifellos das lichtdurchflutete Atrium (siehe Foto), das nun als institutsübergreifender Begegnungs- und Interaktionsraum der Beschäftigten am Standort dient.

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