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Inhalt: Ministerin Klöckner übergibt Förderbescheid für ADLATUS-Projekt, um Kartoffeln gegen Mischinfektionen zu wappnen

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner ließ es sich nicht nehmen, persönlich am 24.11.20 die Förderbescheide für ein groß angelegtes Verbundforschungsprojekt zur züchterischen Verbesserung der Kartoffel zu überreichen. Das Julius Kühn-Institut (JKI) ist einer der vier Partner. JKI-Fachinstitute in Quedlinburg (Institut für Resistenzzüchtung und Stresstoleranz, Institut für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen) und Braunschweig (Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik) haben dazu ihre Expertisen zu Krankheitserregern der wichtigen Kulturart gebündelt. Das BMEL fördert die Arbeiten am JKI mit knapp 396.250 Euro. Weitere Fördergelder fließen für die nächsten drei Jahre an die Böhm-Nordkartoffel Agrarproduktion GmbH & Co. OHG aus Ebstorf, die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster sowie das Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und angewandte Oekologie in Aachen.

Meist sind Kartoffeln derzeit nur gegen jeweils einen Schaderreger gewappnet, dennoch können in ihnen Gene schlummern, die auch gegen andere Schaderreger hilfreich wären. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, verfolgt das neue Verbundprojekt ADLATUS einen ganzheitlichen Ansatz. Um die nächste Generation von Kartoffeln vor neuen oder sich verändernden Schaderregern zu schützen, werden bestehende Abwehrmechanismen mit rezessiven Wirtsfaktoren kombiniert. Das Projekt erforscht hierfür die Voraussetzungen, so dass künftig krankheitsresistente Kartoffelsorten gezüchtet werden können. Es handelt sich somit um Arbeiten, die der Züchtung vorgelagert und nötig sind, um multiple Resistenzen zu etablieren. Im Fokus stehen der Quarantäneschaderreger Meloidogyne chitwoodi, eine Nematodenart, das Kartoffelvirus Y (PVY), das Kartoffelblattrollvirus (PLRV), das Tabak-Rattle-Virus (TRV) sowie die saugenden Schadinsekten, konkret bestimmte Blattlausarten, die die Viruskrankheiten verbreiten. Die genannten Schaderreger können als Mischinfektion auftreten und verstärken so gegenseitig ihre Schadwirkung. Deshalb sollen die vorhandenen resistenten bzw. anfälligen Sorten und Linien genauer untersucht werden.

Ergänzend zu bestehenden Abwehrmechanismen und rezessiven Wirtsfaktoren sollen die Eintrittspforten für die Erreger identifiziert werden, um ggf. Gemeinsamkeiten zu erkennen und eine Barriere zu errichten, die gegen mehr als nur einen Schaderreger wirksam ist. Dieser breit angelegte Ansatz, der gleich mehrere Infektionswege und sehr unterschiedliche Schaderreger im Blick hat, kann so die Basis für multiresistente Sorten schaffen, deren Resistenz nicht so schnell gebrochen werden kann.

Link zur Presseinfo des BMEL
https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2020/236-widerstandsfaehige-kulturpflanzen.html

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