Inhalt: Gesunde Kulturpflanze
Unsere Kulturpflanzen sind vielfältigen Schadorganismen ausgesetzt. Dabei handelt es sich zunehmend um eingeschleppte Arten, die zudem teilweise durch den Klimawandel begünstigt werden und sich dadurch besser ausbreiten können. Schadorganismen können den Ertrag und die Qualität der Kulturpflanzen erheblich beeinträchtigen.
Bislang werden sie vor allem mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln bekämpft. Jedoch erfordert der gesellschaftliche und politische Konsens, wie er in der Farm-to-Fork-Strategie oder dem Nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) zum Ausdruck kommt, dass chemische Verfahren reduziert werden.
Das JKI untersucht die Biologie von Unkräutern, Krankheitserregern (Bakterien, Pilze, Viren u. a.) und Schädlingen (Insekten, Milben, Nematoden, Wirbeltiere u. a.) und die Fähigkeit der Kulturpflanzen, sich gegen diese zu schützen. Dabei liegt der Fokus unserer Pflanzenschutzforschung auf der Entwicklung nicht-chemischer Mittel und Methoden sowie präventiver phytosanitärer Maßnahmen. Zu diesem Zweck untersucht unsere Forschungseinrichtung u.a. die Interaktionen zwischen Kulturpflanzen, biotischen Schadorganismen und ihren natürlichen Gegenspielern.
In einem weiteren Arbeitsschwerpunkt erfasst das JKI die genetischen Grundlagen von Resistenzeigenschaften um diese züchterisch zu verbessern (Pre-Breeding). Diese Eigenschaften können sowohl im Hinblick auf Umweltfaktoren wie Trockenheit oder Nährstoffmangel, als auch Schaderreger,- bzw. Krankheitsresistenz betrachtet werden. Bei den Kulturarten in Obst und Rebe verstetigen wir diese Eigenschaften mittels Sortenzüchtung.
Damit verfolgt unsere Institution eine gesamtheitliche Herangehensweise und entwickelt nachhaltige Strategien zur Reduktion biotischer Stressfaktoren und zur Förderung gesunder Kulturpflanzen. Ein Ziel ist dabei auch, diese Strategien zeitnah in die Praxis einzuführen, indem sie in Anbausysteme integriert werden.