Das Institut
Durch den Klimawandel erhöht sich die Durchschnittstemperatur. Extreme Hitze- und Trockenperioden (abiotischer Stress) nehmen zu. Folglich steigt auch der Bedarf an Kulturpflanzen, die solchen Bedingungen gewachsen sind. Gleichzeitig kommt es zu Veränderungen im Auftreten von Pilzen, Viren, Insekten und Bakterien (biotischer Stress), gegen die resistente Kultursorten die effektive Maßnahme sind, dem Schaderregerdruck zu begegnen und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu minimieren. Eine ausreichende Nährstoffversorgung ist zur Sicherung der Erträge und deren Stabilität sowie die Qualität der Ernteprodukte unerlässlich. Ein Nährstoffüberschuss führt jedoch zu negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Zudem ist die Produktion von Stickstoffdüngern energieintensiv und die weltweiten Ressourcen für Düngemittelkomponenten wie Phosphor sind endlich. Folglich besteht ein Bedarf, durch effizientere Sorten Nährstoffverluste zu reduzieren.
Unser Fachinstitut arbeitet daher an wissenschaftlichen Grundlagen, die Resistenz- bzw. Toleranzeigenschaften von Kulturpflanzen gegenüber den sich verändernden Anbaubedingungen zu verbessern sowie die Nährstoffeffizienz der Kulturpflanzensorten zu erhöhen. Wir entwickeln Konzepte zur Sicherung pflanzengenetischer Ressourcen, um auch zukünftig über Quellen für die züchterische Verbesserung unserer Kulturpflanzen verfügen zu können. Damit unterstützen wir eine leistungsfähige, umwelt- und verbraucherfreundliche Pflanzenproduktion.
Unsere Arbeiten konzentrieren sich auf drei Aufgabenfelder:
Evaluierung pflanzengenetischer Ressourcen auf Resistenzen/Toleranzen
Es werden Methoden entwickelt, die phänotypische Reaktion von Kulturpflanzen gegenüber biotischen und abiotischen Stressfaktoren erfassen und bewerten zu können. Pflanzengenetische Ressourcen werden mit diesen Methoden gezielt getestet.
Genetische Analyse von Resistenzen/Toleranzen
Die genetischen Grundlagen der Resistenz- und Toleranz-Eigenschaften werden aufgeklärt und molekulare Marker abgeleitet. Sind diese mit den pflanzlichen Merkmalen genetisch eng gekoppelt, können sie zur Selektion genutzt werden.
Nutzungskonzepte für Resistenzen/Toleranzen
Es werden Strategien und Verfahren zur nachhaltigen züchterischen Verbesserung der Kulturpflanzen hinsichtlich der bearbeiteten Resistenz- und Toleranzeigenschaften entwickelt.
Aktuelles

BMEL-Staatsekretärin Bender besucht JKI-Hauptsitz Quedlinburg
Fachinstitute am Standort stellen Arbeiten zur Züchtungsforschung vor.

Graduiertenkolleg will Nutzpflanzen schneller an veränderte Umweltbedingungen anpassen
JKI beteiligt sich mit genomweiter Assoziationsstudie der Ackerbohne am DFG-geförderten Projekt.

JKI-Forscher beteiligt an Grundlagenpapier zu nachhaltigen Anbausystemen
Die Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften schlägt Ansätze für eine klimaverträgliche globale Landwirtschaft vor.

JKI-Forscherin veröffentlicht in Sonderheft „Plant Systems Biology 2022: Women-Led“
Studie identifiziert Genloci für Resistenz-Priming von Gerste gegen Zwergrost mit Hilfe bakterieller Signalmoleküle.

„Fieldtrip“ zur Züchtungsforschung in Quedlinburg
Ein Kurzfilm informiert über den Beitrag der Resistenzforschung des JKI zur Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes.

JKI-Institutsleiter Dr. Andreas Stahl erhält Wricke-Forschungspreis
Der Züchtungsforscher wurde auf der Haupttagung der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung e.V. (GPZ) ausgezeichnet. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis wird alle drei Jahre verliehen und ist unter 40-Jährigen vorbehalten.
Kontakt

Julius Kühn-Institut (JKI) - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz
Erwin-Baur-Str. 27
06484 Quedlinburg
Institutsleitung: Prof. Dr. Andreas Stahl
Sekretariat
Sarah Stehr
Tel: 03946 47-3601
Fax: 03946 47-3602
rs@ julius-kuehn. de