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Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen

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Inhalt: Kulturartenvielfalt, genetische Ressourcen und Biodiversität

Für die Landwirtschaft der Zukunft spielt die Kulturartenvielfalt eine zentrale Rolle. Mit ihr können viele Probleme der heutigen Landwirtschaft gelöst werden. Daher verfolgt das Julius Kühn-Institut (JKI) mit seiner Forschung das Ziel, diese Vielfalt zu erhöhen und die Biodiversität und Ökosystemleistungen landwirtschaftlicher Produktionssysteme zu verbessern.

Eine Schlüsselrolle spielen dabei genetische Ressourcen. Diese tragen elementar dazu bei, die Kulturartenvielfalt zu steigern und Sorten so zu verbessern, dass Produktionssysteme resilienter werden.

Als Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen wirkt das JKI an Strategien des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), wie der Strategie zur Agrobiodiversität oder dem Nationalen Fachprogramm Genetische Ressourcen, mit und beteiligt sich hierzu in nationalen und internationalen Gremien. Darüber hinaus erhalten wir züchtungsrelevante Wildarten in ihren natürlichen Lebensräumen (in situ) und Kulturarten im Rahmen der landwirtschaftlichen Nutzung (on farm).

Um unsere Kulturarten an die durch Klimawandel und gesellschaftliche Anforderungen sich stetig ändernden Produktionsbedingungen anzupassen, müssen genetische Ressourcen für die Züchtung genau charakterisiert und evaluiert werden. Zum Einsatz kommen sogenannte Omics-Technologien, welche die Eigenschaften von Pflanzen auf verschiedenen Ebenen, wie die des Genoms (Genomics), der Proteine (Proteomics) oder der Stoffwechselverbindungen (Metabolomics) erfassen. Die so gewonnenen Erkenntnisse sind Grundlage unserer Züchtungsforschung und des „Pre-Breeding “, des gezielten Erschließens genetischer Variationen im Genpool der Kulturpflanzen.

Darüber hinaus koordiniert das JKI mehre Genbanken. In ihnen werden u.a. obst- und rebengenetische Ressourcen außerhalb ihres eigentlichen Lebensraums (ex situ) gesammelt, erhalten und evaluiert. Die erhobenen Daten werden in öffentlichen Datenbanken Wissenschaft und Züchtung zur Verfügung gestellt.

Die Landwirtschaft wird heute als eine von vielen Ursachen für den Rückgang der Biodiversität in Deutschland verantwortlich gemacht. Das JKI ist maßgeblich am Aufbau eines Langzeitmonitorings (MonViA) beteiligt, um den Zustand der biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft anhand belastbarer Daten zu erfassen. Darüber hinaus suchen unsere Forschenden nach den Ursachen für den Rückgang der Biodiversität und nach Möglichkeiten, die biologische Vielfalt z.B. von Wildbienen oder tolerablen Beikräutern in der Agrarlandschaft zu fördern. Unser Ziel ist es optimierte Anbausysteme zu entwicklen, die gefährdete Tier- und Pflanzenarten, insbesondere mit Blick auf  Nützlinge und Bestäuber, schonen und fördern. Kulturartenvielfalt mit vernachlässigten, aber auch neuen Kulturarten zu erweitern sowie Pflanzenschutz- und Pflanzenbauverfahren zu überdenken, kann dazu beitragen.