Zum Inhalt springen
Zur Hauptnavigation springen
Gehe zur Startseite des Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen.
Suche öffnen
Gehe zur Startseite des Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen.
Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen

Navigation

Inhalt: Nachruf: Herr Dir. und Prof. Dr. Jens Unger

Am 28. Februar 2017 verstarb völlig unerwartet der Leiter unseres Instituts für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit

Herr Dir. und Prof. Dr. Jens-Georg Unger

viel zu früh im Alter von 61 Jahren.

Beileidsbekundungen können Sie elektronisch an kondolenz@  julius-kuehn.  de oder postalisch richten an:
Julius Kühn-Institut 
Leitung 
Messeweg 11-12
38104 Braunschweig

 

Dr. Unger, geboren 1955 in Kirchwalsede, Kreis Rotenburg/Wümme, absolvierte nach dem Abitur erfolgreich ein Biologie-Studium an der Georg-August-Universität Göttingen sowie ein Studienreferendariat für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Biologie und Chemie.

Seine wissenschaftliche Laufbahn begann am 2. Januar 1984 am Institut für Pflanzenpathologie und Pflanzenschutz der Universität Göttingen mit dem Ziel der Promotion am Fachbereich Agrarwissenschaften. Von 1984 bis 1988 führte er ein Aufbaustudium der Agrarwissenschaften in der Studienrichtung „Phytomedizin“ durch, für das ihm am 29. November 1988 der Grad eines Magisters Scientiarum agrariarum (M. Sc. agr.) verliehen wurde. Am 15. September 1989 verlieh ihm die Georg-August-Universität Göttingen den Grad eines Doktors der Agrarwissenschaften (Dr. sc. agr.); das Thema seiner Dissertation lautete: „Entwicklung und Erprobung eines ELISA zum Nachweis von Fusarium culmorum (W. G. Sm.) Sacc. und Pseudocercosporella herpotrichoides (Fron.) Deigh. in Weizen“.

Zum 1. Januar 1990 wechselte Dr. Unger in die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft nach Braunschweig. Zunächst war er bis zum 31. Januar 1991 als wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland tätig. Zum 1. Februar 1991 wurde Herr Dr. Unger - nach erfolgreichem Durchlaufen eines Auswahlverfahrens - mit der Leitung der Dienststelle für wirtschaftliche Fragen und Rechtsangelegenheiten im Pflanzenschutz betraut. Im Mai 1998 wurde diese Dienststelle in die „Abteilung für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit“ überführt. Mit Gründung des Julius Kühn-Instituts zum 1. Januar 2008 wurde daraus das „Institut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit“ gebildet und Herr Dr. Unger zu dessen Leiter bestellt.

Neben seinen Aufgaben als Institutsleiter bildeten Risikoanalysen und damit verbundene pflanzengesundheitliche Maßnahmen einen seiner Arbeitsschwerpunkte. Besonderes Engagement widmete Dr. Unger den EU-Rahmenregelungen im Bereich Pflanzengesundheit und deren konzeptionelle Entwicklung sowie der Entwicklung und Bewertung europäischer und internationaler phytosanitärer Standards und Leitlinien im Rahmen der Europäischen und Mediterranen Pflanzenschutzorganisation (EPPO) und des Internationalen Pflanzenschutzübereinkommens (IPPC). Große Bedeutung maß er auch dem Informationsaustausch im Bereich Pflanzengesundheit und der engen Abstimmung mit den amtlichen Stellen Deutschlands und den EU-Mitgliedstaaten zu. Sein großes Engagement in diesem Bereich war mit unzähligen Dienstreisen, insbesondere nach Brüssel, verbunden. Dieses Engagement hat in maßgeblicher Weise und sehr erfolgreich dazu beigetragen, die deutschen Interessen in wichtigen Gremien zu vertreten und die hohe fachliche Kompetenz des JKI insgesamt und seines Instituts im Besonderen deutlich zu machen. 

Dr. Ungers Expertise fand in nationalen, europäischen und internationalen Fachkreisen größte Anerkennung. Exemplarisch für die vielen prägenden Arbeiten und Beteiligungen in diversen nationalen, europäischen und internationalen Gremien und Ausschüssen seien hier die EU-Ratsarbeitsgruppen mit ad hoc Arbeitsgruppen, das Scientific Network on Pest Risk Analysis der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die IPPC Mitgliedstaatenkonferenz (CPM) und themenbezogene Arbeitsgruppen des IPPC, wie z.B. das Standardsetzungskomitee, die EPPO Working Party on Phytosanitary Regulations und das EPPO Panel on CPM affairs sowie die gemeinsame Beratung mit dem entsprechenden Panel der Nordamerikanischen Pflanzenschutzorganisation NAPPO, das Steering Committee des europäischen Datenbankprojektes Q-Bank oder die Network-Managementgruppe des Forschungskoordinationsprojektes EUPHRESCO genannt.

Dr. Unger hat das Institut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit des JKI über viele Jahre ganz wesentlich geprägt und zielgerichtet weiterentwickelt. Das Julius Kühn-Institut hat mit ihm einen hoch geschätzten Kollegen und äußerst engagierten Institutsleiter verloren. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Julius Kühn-Instituts werden Herrn Dr. Unger stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Herrn Dr. Ungers plötzlicher Tod macht uns fassungslos. Unser tiefes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.

Im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Julius Kühn-Instituts
Dr. Georg F. Backhaus
Präsident und Professor des Julius Kühn-Instituts

Veröffentlicht am