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Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen

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Institut für Biologischen Pflanzenschutz

Inhalt: Aus der Pflanze für die Pflanze – Pflanzenextrakte helfen gegen Pflanzenkrankheiten - Schutzimpfung für Pflanzen -

Prof. Dr. Fred Klingauf kam 1980 als Institutsleiter vom Institut für Pflanzenkrankheiten der Universität Bonn  an das damalige Institut für biologische Schädlingsbekämpfung. Er etablierte einen neuen Forschungszweig im Darmstädter Institut, der sich zusehends entwickelte und seither für mancherlei Furore sorgt. Seine Nachfolgerin, Dr. Annegret Schmitt, führt seit 1988 den Weg konsequent fort, ebenfalls mit beachtlichen Resultaten. Unter Klingauf rückte der Gedanke in den Vordergrund, die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen durch äußere Reize (d. h. bestimmte Stoffe) zu erhöhen, was als induzierte Resistenz bezeichnet wird und ein bisschen mit einer „Schutzimpfung für Pflanzen“ vergleichbar ist.

In den 1980er Jahren konnte diese Wirkung anhand eines Extrakts des Sachalin-Staudenknöterichs, Fallopia sachalinensis, vor allem gegen den Mehltau an Gurke und Wein und andere Mehltauarten nachprüfbar festgestellt werden. Klingaufs Arbeitsgruppe testete in dieser Zeit unzählige Pflanzenextrakte und machte sich nicht unbedingt die Mühe weiter Wege. So standen die unbeliebten Knöteriche für das erste Screening am Rand des Institutsgeländes.

Die Grundlagenforschungen am Institut und Praxistests mit den interessierten Firmen BASF und später Dr. Schaette sowie Biofa führten dazu, dass nach wenigen Jahren das Präparat MILSANA auf Basis von Blättern des Staudenknöterichs auf den Markt kam. Unter anderen Namen ist das Produkt bis heute in vielen Ländern, auch in den USA, erfolgreich.

Frau Dr. Schmitt hat es Süßholz angetan. Zusammen mit einer griechischen Kollegin entdeckte sie, dass dessen Blattextrakte gut gegen Krankheitserreger wirken, gegen die derzeit vor allem im ökologischen Anbau in der Regel Kupferpräparate eingesetzt werden. Da Kupfer aufgrund seiner Auswirkungen auf bestimmte Bodenlebewesen in der Kritik steht, werden Alternativen dringend gesucht. Der Süßholzextrakt wurde von der Firma Trifolio-M aufgegriffen und ist derzeit Bestandteil eines EU-Projekts zum Thema Kupferreduktion (www.relacs-project.eu). Auf der Basis einer neuartigen Formulierung soll daraus ein Pflanzenschutzmittel für die Praxis entstehen.