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Inhalt: JKI baut auf Delegationsreise Zusammenarbeit mit Uruguay aus. Faserhanf neu auf der Agenda.

 

Im Rahmen einer Delegationsreise des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, BMLEH, implementierte das Julius Kühn-Institut eine neue Forschungskooperation zur Kulturpflanze Faserhanf. Gemeinsam mit Olaf Schäfer, dem Leiter der zuständigen Unterabteilung (52) für Klimaschutz, Biodiversität, Fischerei und Bioökonomie, bereisten JKI-Präsident Prof. Dr. Frank Ordon und JKI-Forschungskoordinator Dr. Florian Bittner Anfang Dezember (1.-4.12.25) verschiedene Stationen in Uruguay. Zur Delegation gehörten drei Wissenschaftlerinnen des JKI-Fachinstituts für Pflanzenbau und Bodenkunde, namentlich Jorita Krieger, Dr. Laura Lewerenz und Anne-Marie Stache.

Unter dem Dach des BMLEH geförderten Deutsch-Uruguayischen Fachdialogs Agrar (DAUA, Diálogo Agropecuario Uruguayo-Alemán) existiert bereits ein fest etabliertes Kooperationsprojekt zur Bodengesundheit Micro2Health, dessen Fortschritt auch präsentiert wurde. Hauptanliegen des erneuten Besuchs war jedoch die Implementierung eines neuen Projekts zur Optimierung des Anbaus von Faserhanf, einer Pflanze, die in beiden Ländern an Bedeutung gewinnt.

Am 1. Dezember empfing der neue uruguayische Landwirtschaftsminister Alfredo Fratti die Delegation in Montivideo in seinem Ministerium MGAP „Ministerio de Ganadería, Agricultura y Pesca“. Hier stand die Verstetigung der Zusammenarbeit beider Länder im Bereich Bioökonomie auf der Agenda. Dazu überreichte Unterabteilungsleiter Schäfer die Einladung von Bundesminister Alois Rainer zum Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) an Amtskollegen Fratti. In seinem abschließenden Resümee hob Minister Fratti neben dem BMLEH-Thema Blue Economy insbesondere die durch das JKI vertretenen Themen Bodengesundheit und Bienenschutz hervor, sowie vor dem Hintergrund der angestrebten Diversifizierung den Nutzhanf-Anbau.

In der Forschungsstation der landwirtschaftlichen Forschungseinrichtung INIA (Instituto Nacional de Investigación Agropecuaria) in La Estanzuela fand am 2. Dezember ein Informationsseminar zwischen JKI und INIA statt. Als Forschungseinrichtungen im Geschäftsbereich der jeweiligen Landwirtschaftsministerien hatten beide Einrichtungen im Jahr 2013 eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet und diese im Jahr 2024 mit einer Konkretisierung von gemeinsamen Themen erneuert. Daran anknüpfend tauschte sich JKI-Präsident Frank Ordon mit dem Präsidenten des INIA, Miguel Sierra Pereiro, über die jeweiligen aktuellen Herausforderungen ihrer Einrichtungen und Länder aus mit dem Ziel, gleichartigen Herausforderungen gemeinsam zu begegnen.

Fündig wurde man schnell im agrarökologischen Kontext und in der Entwicklung neuer innovativer Praktiken in der Landwirtschaft. So kristallisierte sich heraus, dass neben dem bereits gemeinsam bearbeiteten Projekt zur Bodengesundheit weitere Themen verfolgt werden sollten, wie die Nutzung des Mikrobioms für die Förderung der Resilienz von Nutzpflanzen, die Produktion von Weizen und Gerste mit hoher Krankheitsresistenz und verbesserter Ressourceneffizienz sowie die Forschung zu modernen Züchtungsmethoden und Biostimulanzien. Vor dem Hintergrund des aktuellen Bienensterbens in Uruguay wurde außerdem eine engere Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Rückstandsanalytik und -nachverfolgung vereinbart.

Nach der Besichtigung von Versuchsflächen des vom BMLEH finanzierten und der Technischen Universität München durchgeführten Projekts zur Entwicklung einer forstbasierten Bioökonomie in Deutschland und Uruguay auf der Zweigstelle “Vivero de Toledo” des MGAP fand die Reise mit einem Abstimmungsgespräch zu Faserhanf zwischen JKI, BMLEH, MGAP und INIA am Standort des Technischen Labors von Uruguay (LATU) ihren Abschluss.

Die beteiligten Einrichtungen wollen im Rahmen des vom BMLEH finanzierten Projektes “Optimierung des Anbaus von Faserhanf in Deutschland und Uruguay“ (HemPFi) geeignete Faserhanf-Genotypen für den Anbau in den jeweiligen klimatischen Regionen identifizieren, um die Voraussetzungen für künftige Züchtungsprogramme zu schaffen. Darüber hinaus soll der Anbau optimiert werden, um stabile Erträge und Qualitäten garantieren zu können, z.B. für die Verwendung als Textilrohstoff, als Verbundwerkstoff oder als natürlicher Dämmstoff. Mit dem Besuch in Uruguay hat nun auch der internationale Teil von HemPFi begonnen und das JKI freut sich auf eine gute Zusammenarbeit.

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