(Quedlinburg) Im Rahmen eines bundesweiten Forschungsprojektes ist im Naturdenkmal „Trog“ bei Quedlinburg das erste genetische Erhaltungsgebiet für einen Hotspot von Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft (WEL) eingerichtet worden. Das Vorhaben ist Teil einer nationalen Initiative des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) zur Sicherung so genannter pflanzengenetischer Ressourcen in ihrem natürlichen Lebensraum. Das Julius Kühn-Institut (JKI) koordiniert die bundesweite Einrichtung und Betreuung solcher genetischer Erhaltungsgebiete für Wildpflanzen-Hotspots.
Im genetischen Erhaltungsgebiet des Flächennaturdenkmal „Trog“ bei Quedlinburg wurden insgesamt 18 Arten von Wildpflanzen identifiziert, die eine besondere Bedeutung für die Ernährung und Landwirtschaft haben, darunter:
- Wilde Möhre (Daucus carota L.)
- Gemeiner Spargel (Asparagus officinalis L.)
- Sand-Thymian (Thymus serpyllum L.)
- Furchen-Schwingel (Festuca rupicola Heuff.)
- Vogel-Wicke (Vicia cracca L.)
Dank der Zusammenarbeit mit dem Quedlinburger Schäfer Dietmar Festerling und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Harz konnte dieses artenreiche Gebiet in das Netzwerk Genetische Erhaltungsgebiete Deutschland aufgenommen werden. Die Erhaltung dieses besonderen Lebensraumes und seiner typischen, standortangepassten Artenvielfalt geht insbesondere auf die Arbeit des Schäfers zurück. „Durch die Beweidung des Gebietes mit seinen Tieren verhindert er die Verbuschung, schafft offene Bodenstellen und fördert so typische Arten halboffener Lebensräume“, sagt Dr. Nadine Bernhardt vom JKI. Die Schafe trügen zudem dazu bei, dass die Samen weiterverbreitet werden und sorgen durch Fraß und Tritt für eine strukturreiche Vegetation. „So leisten sie einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt“, ergänzt Bernhardt, von der JKI-Fachstelle für WEL-Hotspots.