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Inhalt: JKI-Fachgespräch zu Vegetationsmanagement auf Wegen und Plätzen zeigt Defizite und Handlungsbedarf auf

Am 28.11.2019 fand am Julius Kühn-Institut in Braunschweig ein Fachgespräch zum Vegetationsmanagement auf öffentlichen Wegen und Plätzen statt. Das JKI-Fachinstitut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland hatte dazu Experten aus ganz Deutschland zusammengeholt, 17 Fachleute aus den Bereichen Pflanzenschutzberatung, Dienstleistung, Presse und Forschung waren der Einladung gefolgt.

Getrieben durch die anhaltende Debatte über Glyphosat, wird die Bekämpfung der Vegetation auf öffentlichen Flächen durch die Bevölkerung kritisch hinterfragt. Verantwortliche aus Bauhöfen, in Grünflächenämtern sowie anderen kommunalen oder privaten Einrichtungen (Wohnungsbaugesellschaften, Gewerbebetriebe etc.) sind oft überfordert, weil sie bei der Flächenpflege die unterschiedlichsten Interessen und Forderungen erfüllen müssen. Obwohl der Einsatz von Herbiziden auf befestigten Flächen grundsätzlich verboten ist, werden mögliche Ausnahmen in den Bundesländern sehr unterschiedlich gehandhabt. Unklare rechtliche Vorgaben und Rechtsurteile haben dazu geführt, dass die Unkrautbekämpfung mit Substanzen wie Steinreiniger, Haushaltsessig oder Kochsalz nicht eindeutig geregelt ist. Im Fachgespräch wurden mögliche Auswege aus diesem Dilemma diskutiert.

Mangelndes Bewusstsein und unzureichende Kenntnisse sind wesentliche Probleme bei der Pflege von Wegen und Plätzen. Die Teilnehmer waren sich darüber einig, dass die Aufklärung bei privaten und gewerblichen Verantwortlichen noch deutlich verbessert werden muss.

Intensiv tauschten sich die Teilnehmer über den aktuellen Stand und Erfahrungen zur thermischen und mechanischen Unkrautbekämpfung aus. Nach wie vor fehlen zu diesen alternativen Verfahren verlässliche, objektive Daten z. B. zu Wirksamkeit, Energieverbrauch oder Betriebskosten. Auch ist nicht ausreichend beschrieben, wie die Unkrautbekämpfung in umfassende Pflegekonzepte eingebunden werden kann. Wichtig sei vor allem ein vorbeugendes Vegetationsmanagement, das bereits bei der Planung und Anlage von Flächen beginnt, aber in der Praxis kaum stattfindet. Die Fachleute waren der Meinung, dass insgesamt mehr übergeordnete und koordinierte Aktivitäten im Bereich von Beratung und Forschung notwendig sind.

Schließlich wurde darüber beraten, wie sich die neuen Erkenntnisse und Entwicklungen insgesamt für ein breiteres Publikum gezielt nutzen lassen. Am Ende der Veranstaltung gab es für wichtige Fragestellungen vielversprechende Ideen und Vorschläge, die als Aufgaben an einige Teilnehmer weitergegeben wurden.  Es ist vorgesehen, dass sich diese Gruppe Ende 2020 über den Fortschritt austauschen wird.

 

Fachlicher Ansprechpartner:

Dr. Arnd Verschwele
Julius Kühn-Institut Standort Braunschweig (Messeweg)
Tel.: 0531-299 3909
E-Mail: arnd.verschwele@julius-kuehn.de

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