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Inhalt: „Unten brummt´s, oben summt´s“ - Klinikum Braunschweig bekommt bienenfreundliches Parkhausdach

Klinikum Braunschweig bekommt mit Unterstützung des JKI ein bienenfreundliches Parkhausdach

Klinikum Braunschweig bekommt mit Unterstützung des JKI ein bienenfreundliches Parkhausdach

(Braunschweig) Ein Heim für Bienen über den Autos: Mit wissenschaftlicher Beratung durch das JKI-Fachinstitut für Bienenschutz setzte das Städtische Klinikum Braunschweig nun den Plan um, sein neues Parkhaus in eine Oase für Wildbienen zu verwandeln. Zu diesem Zweck wurden Anfang September auf dem Flachdach zunächst genügsame Stauden angepflanzt. „Außerdem haben wir Nisthügel für Wildbienen angelegt und in absehbarer Zeit wird die Dachfläche noch mit einem speziellen von uns entwickeltem Saatgut eingesät“ erklärt Henri Greil, der am JKI das Forschungsprojekt „BeesUp“ und die Initiative „Bienenstadt Braunschweig“ koordiniert. „Die Nisthügel sind jedoch in jeder Hinsicht das absolute Novum an der Aktion. Hier verfügen wir kaum über Erfahrungswerte oder Untersuchungen“, fügt er noch hinzu. Die in der Saatgutmischung enthaltenen Pflanzenarten bieten nicht nur Nahrung für in Braunschweig heimische Wildbienen, sondern können sich auch in der exponierten Lage durchsetzen. Starke Sonneneinstrahlung, Windböen und eine geringe Substratstärke erschweren die Bedingungen auf dem Flachdach und das Ansiedeln bienenfreundlicher Stauden auf der Fläche.

„Daher werden wir die Entwicklung des Parkhausdachs weiterhin begleiten und den Erfolg der Maßnahme evaluieren“ erklärt Greil. Die Erkenntnisse fließen in ein digitales Planungstool zur wildbienenfreundlichen Gestaltung unterschiedlich genutzter Flächen in der Stadt ein. Das Klinikmagazin PULS wird in seiner kommenden Novemberausgabe (5/2021) ausführlich von der Pflanzaktion berichten.
56 Hektar Landschaftsfläche werden laut Statistischem Bundesamt jeden Tag versiegelt. Um diesem anhaltenden Flächenverbrauch etwas entgegenzusetzen, wird in der Städteplanung zunehmend nach Ausgleichsmöglichkeiten für die Versieglung gesucht. „Flachdächer im urbanen Raum besitzen hier großes Potenzial,“ betont Greil, „richtig bepflanzt bieten sie Platz für Grünflächen, möglichen Lebensraum für weitere Lebewesen wie Insekten und somit einen kleinen Ausgleich zur dichter werdenden Bebauung der Siedlungsgebiete.

Über mangelnde Nachfrage können sich die Wildbienenexperten des JKI übrigens nicht beklagen: Ihre Expertise wird in den Herbstmonaten sowohl von der Stadt Braunschweig für weitere bienenfreundliche Staudenpflanzungen und das Anlegen von Blühflächen an Kurzumtriebsplantagen und in feuchten Gebieten, als auch von Kommunen außerhalb Braunschweigs wie Quedlinburg, Lehrte und Blankenburg in Anspruch genommen.

Das Verbundvorhaben „BeesUp“ des Julius Kühn-Instituts, der TU Ilmenau und der MLU Halle wird aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Nukleare Sicherheit mit 3,5 Mio. Euro gefördert.

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