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Inhalt: Workshop des JKI und INIA in Montevideo/Uruguay: Das Bodenmikrobiom als Schlüssel zu einer nachhaltigen Landwirtschaft“

Mit seinem uruguayischen Kooperationspartner INIA richtet das Julius Kühn-Institut im Anschluss an die diesjährige REDBIO-Konferenz einen internationalen Workshop in Montevideo/Uruguay aus. Vom 14. - 16.11.2019 diskutieren 50 Experten die Rolle des Bodenmikrobioms in Agro-Ökosystemen für die Boden- und Pflanzengesundheit. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem die Entwicklung nachhaltigerer landwirtschaftlicher Bearbeitungsmethoden. Ein wichtiges Fazit steht bereits jetzt fest: Selbst die Experten sind beeindruckt, wie ähnlich die Effekte der Bodenbearbeitungen auf Bodeneigenschaften, Mikrobiom und Pflanzenwachstum sind, obwohl unterschiedliche Böden von verschiedenen Standorten weltweit untersucht wurden. Auch profitieren die teilnehmenden Bodenkundler, Agrarwissenschaftler und Biologen von ihrem gegenseitigen Fachwissen. So besteht ein großes Interesse an künftigen Zusammenarbeiten und gemeinsamen Projekten.

Der Workshop ermöglicht nicht nur Austausch und Diskussionen des derzeitigen Erkenntnisstandes und zukünftiger Perspektiven, sondern dient auch als Ideenschmiede für künftigen Forschungsbedarf, methodische Herangehensweisen und Festlegung von Standards für Feldversuche und Probenahmen.

Die weltweite landwirtschaftliche Produktion wurde über die letzten Jahrzehnte kontinuierlich intensiviert. Es galt Erträge zu erhöhen und somit die steigende Nachfrage nach Lebensmittel-, Futtermittel- und Energiepflanzen zu decken. Dies hat eine Vielzahl an negativen Konsequenzen für die Umwelt zur Folge wie beispielsweise eine verringerte Bodenfruchtbarkeit, die Akkumulation von Pflanzenpathogenen und Kontaminationen durch Agrochemikalien im Boden oder der Verlust an organischer Substanz durch Erosion. Böden sind von enormer Bedeutung für verschiedene Ökosystem-Prozesse. Daher wird ein besseres Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen Pflanzen, nützlichen Bodenmikroorganismen, Pflanzenpathogenen und chemisch-physikalischen Bodeneigenschaften unter verschiedenen landwirtschaftlichen Bearbeitungsformen dringend benötigt. Nur so kann die natürliche Ressource Boden erhalten und eine zweite „Grüne Revolution“ ermöglicht werden.

Besonders in südamerikanischen Ländern hat die Untersuchung der Folgen landwirtschaftlicher Bearbeitung auf Böden eine lange Tradition.  So lag auch bei der diesjährigen REDBIO-Konferenz in Montevideo, Uruguay, der Schwerpunkt auf Bodenmikroorganismen und biologischen Inokula (REDBIO bildet das wichtigste Biotechnologie-Netzwerk in Lateinamerika und der Karibik).

Der Workshop stellt eine einmalige Gelegenheit auch für das JKI dar, die bilaterale Zusammenarbeit JKI – INIA zu stärken und künftige Projekte zu initiieren mit dem Ziel, Hypothesen-gesteuerte Forschungsrahmenprogramme zu entwickeln. Die Projekte sollen zu einem besseren mechanistischen Verständnis der Effekte landwirtschaftlicher Bearbeitungsformen auf das Bodenmikrobiom in landwirtschaftlich genutzten Böden in verschiedenen geografischen und klimatischen Zonen beitragen.

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