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Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde

Startschuss für FAIRagro-Verbund zur offenen Forschungsdateninfrastruktur

Um eine offene Infrastruktur für Daten aus der Agrosystemforschung zu schaffen, beteiligt sich das JKI als eine von 29 Wissenschaftseinrichtungen am Konsortium FAIRagro. Dieses Vorhaben wurde am 04.11. 2022 von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz als förderungswürdig erachtet und nimmt seine Arbeit auf.

In der deutschen Agrar-Forschungslandschaft werden in diversen Forschungseinrichtungen verschiedene Typen von Forschungsdaten erhoben und auf unterschiedliche Weise gespeichert. Das Spektrum der Datenformate erstreckt sich beispielsweise von Laborergebnissen, über Satellitenbilder bis hin zu qualitativen Interviews mit Landwirtinnen und Landwirten.

Um eine offene Infrastruktur für Daten aus der Agrosystemforschung zu schaffen, beteiligt sich das JKI als eine von 29 Wissenschaftseinrichtungen am Konsortium FAIRagro. Das Vorhaben wurde am 04.11. 2022 von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz als förderungswürdig erachtet und startet im März 2023 (s.a. „Hintergrund“).

Messergebnisse, Umfragewerte, Geodaten oder Bilddaten sollen künftig für Forschende verschiedener Disziplinen besser auffindbar, besser zugänglich und auch auf unterschiedlichen Systemen verschiedener Organisationen nutzbar sein. Daher will das Konsortium FAIRagro eine Forschungsdateninfrastruktur (FDI) für die Agrosystemforschung etablieren, welche die interdisziplinären Datensammlungen miteinander verknüpft. Für Fragen zum Forschungsdatenmanagement wird FAIRagro zudem ein Netzwerk aus direkten Ansprechpersonen in der Agrosystem-Community bereitstellen. Koordiniert wird das Vorhaben vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg.

Das JKI im FAIRagro-Verbund
Das Forschungsdatenmanagement am JKI deckt ein breites Portfolio an Daten entlang der pflanzlichen Produktionskette ab: Ergebnisse aus Pflanzengenetik und -züchtungsforschung, Pflanzenproduktion und -schutz, Pflanzenernährung, Bodenkunde, aber auch raumzeitliche Informationen wie Zeitreihen von Wetter- und Satellitendaten werden im Rahmen der JKI-Forschung erfasst und gesammelt. Neben der raumzeitlichen Geodatenbank JKI-DataCube sowie der JKI-Geonode-Plattform zur Kuratierung von Metadatensätzen bringt das JKI die Infrastruktur OpenAgrar mit ein, das gemeinsame Repositorium der Ressortforschung des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Deutschland.

JKI-Wissenschaftlerin Dr. Ulrike Stahl (JKI-Datenverarbeitung) koordiniert im FAIRagro-Konsortium dabei die Interaktion mit der Agrosystem-Forschungscommunity mit dem Ziel, die Community zu konsolidieren und zu vernetzen, in FAIRagro Entwicklungen einzubinden und beim Datenmanagement zu unterstützen sowie dazu aus- und fortzubilden. Am JKI ist Stahl seit fünf Jahren im Forschungsdatenmanagement aktiv. Sie ist Sprecherin der BMEL-Arbeitsgruppe zum Forschungsdatenmanagement und bringt damit ein lebendiges Netzwerk von Experten für RDM in der Agrarwissenschaft zusammen.

Anwendungsfall: Strukturierung von Pflanzenschutzdaten
Dr. Til Feike (JKI-Institut für Strategien und Folgenabschätzung) ist Experte für datengetriebene und modellbasierte Analysen in der Agrarsystemforschung. Er leitet den Anwendungsfall (Use Case, UC) „Optimierung von Schädlings- und Krankheitsdaten zur Förderung des integrierten Pflanzenschutzes“. Die Motivation: eine verbesserte Standardisierung und ein besserer Überblick (Inventarisierung) vorhandener Daten zu Ertragsverlusten durch Schadorganismen. Diese Voraussetzungen können Forschung zu und Entwicklung von Entscheidungshilfen für den integrierten Pflanzenschutz maßgeblich voranbringen. Durch die Kopplung von Agrarökosystemmodellen, Prognosemodellen für Schadorganismen und Modellen zur Abschätzung des Umweltrisikos durch den Pflanzenschutzmitteleinsatz soll eine möglichst ganzheitliche Betrachtung bei der Entscheidungsunterstützung entwickelt werden (s.a. UC3). Damit soll die Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes in der Praxis effektiv unterstützt werden.

Einbindung der Geodatenkompetenz am JKI
Dr. Markus Möller (JKI-Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde) bringt seine Geodatenexpertise in das FAIRagro-Dienstleistungszentrum (Data Steward Service Center) ein. Er ist an der Weiterentwicklung der JKI-Geodateninfrastruktur (JKI-GDI) beteiligt, insbesondere an der Einbindung von hauseigenen Hochgeschwindigkeits-Rechenkapazitäten wie dem JKI Data Cube, aber auch externen Cloud-basierten Kapazitäten wie CODE-DE. Innerhalb von FAIRagro ist er für die Definition von Datenqualitätmetriken zur besseren Charakterisierung von Geodatensätzen und die Erweiterung von Metadaten verantwortlich.

Hier geht es zur Website FAIRagro: https://www.fairagro.net/index.php/de/

Siehe auch Pressemitteilung des ZALF: Förderung für einen vereinfachten Zugriff auf Daten aus der Agrosystemforschung

Hintergrund
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat am 4. November 2022 in einer Pressekonferenz bestätigt, dass das FAIRagro-Konsortium neben sieben weiteren in die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) aufgenommen wird. Vorgesehen ist eine Förderdauer von fünf Jahren, die im März 2023 beginnt und sich sowohl aus Bundes,- als auch Ländermitteln zusammensetzt.

Siehe dazu auch die Pressemitteilung der GWK: Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) mit der Aufnahme von acht Konsortien in die Förderung komplett

 

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