Am Freitag, den 20. Juni, war Dr. Jennifer Luangsa-ard, renommierte Wissenschaftlerin am National Center for Genetic Engineering and Biotechnology (BIOTEC) der National Science and Technology Development Agency (NSTDA) in Thailand, zu Besuch am Institut für Pflanzenschutz im Gartenbau und urbanem Grün. Dr. Luangsa-ard leitet seit 2004 das Labor für Pflanze-Mikroben-Interaktionen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Vielfalt tropischer Pilze aus Thailand sowie deren Einsatzmöglichkeiten in der nachhaltigen Landwirtschaft, etwa entomopathogene Pilze zur Schädlingsbekämpfung und Speisepilze.
Empfangen wurde Dr. Luangsa-ard gemeinsam mit dem Doktoranden Sarunyou Wongkanoun von Institutsleiterin Dr. Ute Katharina Vogler und ihrer Stellvertreterin Dr. Maria Pimenta Lange. Bei einer Führung durch Labore und Gewächshäuser erhielten die Gäste Einblicke in aktuelle Projekte, die sich mit nützlichen und schädlichen Mikroorganismen für Kulturpflanzen wie Tomaten beschäftigen.
Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Pilzerreger Fulvia fulva (auch bekannt als Cladosporium fulvum), der jährlich große Ernteschäden im ökologischen Tomatenanbau in Deutschland verursacht. Angesichts zunehmender Resistenzen von Krankheitserregern suchen Forschende verstärkt nach biologischen Gegenspielern. Im Rahmen des vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) geförderten Projekts „Alternative Resistenzen und Strategien gegen Blattkrankheiten in der ökologischen Tomatenzüchtung“ arbeiten Dr. Monika Götz, Postdoc Dr. Benjarong Karbowy-Thongbai und ihr Team daran, neue Pilzrassen zu identifizieren und Mikroorganismen zu finden, die den Krankheitsdruck reduzieren können.
In einem anschließenden Austausch loteten beide Forschungseinrichtungen Möglichkeiten für künftige Kooperationen aus. Gemeinsames Ziel: den biologischen Pflanzenschutz weiterzuentwickeln, etwa durch neuartige Pilze als natürliche Gegenspieler von Krankheitserregern.