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Inhalt: JKI-Neuzüchtung Calardis Soleil zum Wein der Woche der FAZ gekürt

 

Der Leserschaft der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wurde am 11. September 2025 in der Rubrik Reiseblatt ein Wein der Rebsorte „Calardis Soleil“ aus dem Julius Kühn-Institut für Rebenzüchtung als „Wein der Woche“ empfohlen. Das ist gleich in mehrerer Hinsicht ein Erfolg, den auch die Rebsorte selbst ist eine Neuzüchtung vom Geilweilerhof und der Wein wird erstmals nicht mehr unter der Zuchtstamm-Nummer Gf.2010-011-0048 vom Weinverkauf vertrieben, sondern beim 2024er Jahrgang mit der wohlklingenden Bezeichnung aus der Calardis-Familie auf dem Etikett. Es gibt bereits Calardis Blanc und Calardis Musqué.

Calardis Soleil ist eine neue PIWI-Rebsorte, die 2010 aus dem Zuchtstamm Gf.2000-305-0137 und der JKI-Sorte Solaris gekreuzt wurde. Der Sortenschutz wurde 2024 beim Bundessortenamt beantragt. Die JKI-Neuzüchtung weist sehr hohe Resistenzen gegen den Echten und den Falschen Mehltau auf. Zusätzlich bringt sie eine Widerstandsfähigkeit gegen Schwarzfäule mit. Das ermöglicht dem Weinanbau hohe Mengen an Pflanzenschutzmitteln einzusparen.

Im Weinberg zeichnet sie sich mit einer luftigen Laubwand und einem aufrechten Wuchs aus. Die mittelgroßen Beeren sind wenig anfällig gegenüber Sonnenbrand. Die Sorte reift früh, je nach Lage knapp vor oder mit Müller-Thurgau. Sie kann jedoch aufgrund der widerstandsfähigen Trauben auch länger im Weinberg verbleiben und hohe Mostgewichte erreichen. Dies gibt den Winzerinnen und Winzern vielfältige Möglichkeiten im Weinkeller.

Der JKI-eigene Weinkeller zeigt mit seiner nun in der FAZ empfohlenen Weinkreation das Potenzial der neuen PIWI-Sorte auf. In der öffentlichen Versuchsweinprobe am Institut für Rebenzüchtung in Siebeldingen im Juli, die jährlich als Blindverkostung stattfindet, wurde sie neben der Sorte Calardis Musqué zum neuen Publikumsliebling erklärt.

Das besondere an Calardis Soleil: Von der Kreuzung bis zur Anmeldung des Sortenschutzes vergingen lediglich 14 statt der üblichen 20 Jahre. Dies ist auf die erfolgreiche Forschungsarbeit der Rebenzüchtung am JKI zurückzuführen und dem Einsatz der so genannten Marker-gestützten Selektion (engl. Marker-assisted selection, MAS) geschuldet. MAS ist ein sehr effizientes Diagnoseverfahren, mit dessen Hilfe züchtungsrelevante Eigenschaften junger Sämlinge schon zu einem frühen Zeitpunkt im Zuchtgang auf genetischer Ebene festgestellt werden können. Das ermöglicht Selektionsentscheidungen wesentlich früher und mit deutlich mehr Informationen zu treffen.

Für die merkmalsgekoppelte Markerentwicklung werden in der Züchtungsforschung genetische Karten erstellt und mit den Ausprägungen des gewünschten Merkmals (z. B. Resistenz, Qualität) verrechnet. Dadurch wird erkannt, welche Genorte für die Ausprägung eines Merkmals verantwortlich sind. Die Vererbung dieser Genorte kann anschließend mit Hilfe der Marker in den Nachkommen nachgewiesen werden.

Infos zu Geschmack und Bestellmöglichkeit der Calardis-Soleil-Weine:

Die aus Calardis Soleil ausgebauten Weine sind harmonisch, vollmundig und mit einer spritzigen Säure. Die feinen Fruchtaromen von Mirabellen, Aprikosen, Ananas und reifem Apfel stehen im Vordergrund. Ein Hauch von Limette im Abgang runden die Weine ab. In manchen Jahren werden die Weine von einer würzigen Note unterstrichen.

Alle JKI-Weine sind im Weinverkauf am Geilweilerhof erhältlich oder können nach Hause bestellt werden. Aktuell gibt es ein Bestellset für eine 6er Weinprobe, die neben Calardis Soleil fünf weitere spannende PIWIs enthält. 
Siehe dazu hier: https://www.julius-kuehn.de/zr/weinverkauf

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