(Quedlinburg) Für die Wälder der Zukunft stellt sich die bundesdeutsche Wald- und Holzforschung neu auf. Das Verbundvorhaben SURVEY bündelt dazu in den nächsten drei Jahren die Kompetenzen aus Forschung und Praxis. Das im Juni gestartete Projekt wird vom Thünen-Institut und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) koordiniert. Dazu werden im Harz und in Niederbayern drei so genannte Waldreallabore aufgebaut, das sind Wälder, in denen unter Echtzeitbedingungen Daten und Erfahrungen gesammelt werden, zu Waldentwicklung und Waldmanagement im Klimawandel. Aber auch die sich ändernden gesellschaftlichen Ansprüche, an den Wald und die Erwartungen der verschiedenen Interessengruppen sollen betrachtet werden.
Ein Ziel ist es, auf repräsentativen Flächen neue Management-Ansätze für die stark geschädigten und anfälligen Fichtenstandorte in den deutschen Mittelgebirgen zu entwickeln und den natürlichen Klimaschutz in den Waldökosystemen zu optimieren. Die Waldreallabore sind dabei das Herzstück des neuen Forschungs-Praxis-Netzwerks SURVEY. Das Julius Kühn-Institut mit seinem in Quedlinburg ansässigen Institut für Waldschutz ist einer von acht Partnern im Verbundvorhaben und ist im Projekt für die Erstellung von so genannten digitalen Zwillingen der Flächen verantwortlich, in denen sich die Waldreallabore befinden. Darüber hinaus verantwortet das JKI die Umsetzung der Stakeholder-Beteiligung in der Harzregion.
Der Startschuss dafür fiel am 24.6. am JKI in Quedlinburg. Hier trafen sich auf Einladung des JKI Vertreterinnen und Vertreter des Landesforstbetriebs Ostharz, des Harzer Tourismusverbands, des NABU sowie des Regionalverbands Harz e.V.. In der nächsten Runde sollen das Landeszentrum Wald, der Talsperrenbetrieb, die Future Forest Initiative, der Harzklub und Privatwaldbesitzende einbezogen werden. Indem wissenschaftliche Erkenntnisse und gesellschaftliche Perspektiven frühzeitig, also jetzt zum Projektbeginn, zusammengeführt werden, entsteht eine echte transdisziplinäre Zusammenarbeit.