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Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen

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Institut für Nationale und Internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit

FAO-Video: Thema Pflanzengesundheit zum IYPH 2020

Pflanzenhandel im Internet - Warum das Pflanzengesundheitszeugnis so wichtig ist

Inhalt: Internationales Jahr der Pflanzengesundheit 2020

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 2020 zum «Internationalen Jahr der Pflanzengesundheit» (IYPH = International Year of Plant Health) ausgerufen.

Im Rahmen des IYPH wird die Pflanzengesundheit u. a. als die Disziplin definiert, in der Maßnahmen zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten und -schädlingen festgelegt und umgesetzt werden, um deren Ausbreitung in neue Gebiete zu verhindern. Weitere Informationen (auf englisch): https://www.ippc.int/en/iyph/about/.

Das JKI und hier besonders sein Fachinstitut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit hat die Aufgabe, Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse in Deutschland und der Europäischen Union vor Schadorganismen zu schützen und sie gesund zu erhalten. Sie ist hier auf vielen verschiedenen Ebenen aktiv. Zusammen mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt das JKI das IYPH. In den nächsten Wochen und Monaten finden Sie auf dieser Seite unsere Aktivitäten wie die Teilnahme an Messen und Ausstellungen oder spezielle Information für Touristen und mehr.

Unsere Postkarten

Gemischtes

Monat-für-Monat-Kampagne auf www.landwirtschaft.sachsen.de

Das Sächsische Landwirtschaftsministerium hat monatlich einen Aspekt der Pflanzengesundheit aus dem Arbeitsspektrum der nachgeordneten Behörden beleuchtet. Hier geht es zur Sammlung:

https://www.landwirtschaft.sachsen.de/jahr-der-pflanzengesundheit-39930.html

EPPO „Beastie the bug“

 

Die europäische Pflanzenschutzorganisation EPPO warnt vor „Beastie the bug“
https://beastiebug.eppo.int/

Interview mit Andreas Scharnhorst, Pflanzengesundheitsinspektor am Frankfurter Flughafen

Wir unterhielten uns während des Inspektorenworkshops am JKI mit Andreas Scharnhorst, Pflanzengesundheitsinspektor am Frankfurter Flughafen.

Herr Scharnhorst, Sie arbeiten beim Pflanzenschutzdienst Hessen in Frankfurt am Main als Inspektor für Pflanzengesundheit. Wie kann man sich als Laie Ihre Arbeit vorstellen?

Wir „beschauen“ (so der Fachausdruck) Importsendungen von Pflanzen wie Obst, Gemüse, Schnittblumen und natürlich Pflanzen zum Anpflanzen, die aus Drittländern eingeflogen werden. Dafür gehen wir am Flughafen ins Kühllager. Dort lagern alleSendungen nach der Landung. Diese nehmen wir visuell in Augenschein. Wir öffnen dafür stichprobenartig Kartons der Sendungen, die „beschaut“ werden müssen und prüfen auf Schaderreger oder Krankheitssymptome. Stellen wir etwas fest, ziehen wir eine größere Probe, die wir dann direkt am Flughafen genauer untersuchen. Erhärtet sich ein Verdacht, bestimmt unsere Diagnostik am Hauptsitzin Wetzlar den Erreger genau. Anschließend wird entschieden, ob die Sendung freigegeben, nachbehandelt, zurückgeschickt oder vernichtet wird.

Was sind die besonderen Herausforderungen auf einem so großen internationalen Flughafen wie in Frankfurt?

Wir reden von etwa 20.000 beschaupflichtigen Sendungen im Jahr – und die Zahl wird eher mehr. Davon zeigen rund zehn Prozent Symptome, wovon etwa zwei Prozent von in der EU unter Quarantäne stehenden Schaderregern ausgelöst werden. Das sind solche, die nicht hier vorkommen und große Schäden in unseren Ökosystemen verursachen können. Unsere Arbeit steht unter dem ständigen Zwiespalt zwischen Zeitdruck und der Notwendigkeit zur Kontrolle. Es geht ja hier nicht um Maschinen, sondern um Pflanzen, die leicht verderben oder verwelken können. Sie müssen so schnell wie möglich aus dem Lager, aber eine Untersuchung braucht nun einmal ihre Zeit.

Sie sind einer von mehr als 100 Inspektoren, die am JKI-Workshop teilnehmen. Was erwarten Sie von der Veranstaltung?

Wichtig ist mir vor allem neue Schaderreger kennenzulernen, die in Europa unter Quarantäne stehen, damit wir für das, was mit den Pflanzen am Flughafen ankommt, gewappnet sind. Darüber hinaus ist der Workshop eine ideale Veranstaltung, um uns im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bundesländern auf die neuen gesetzlichen Regelungen einzustellen.

Sie sprechen es an. Seit dem 14 Dezember 2019 gilt in der EU ein neues Pflanzengesundheitssystem. Was hat sich dadurch für Sie geändert?

Eine große Umstellung ist, dass jetzt neue EU-Datenbanksysteme genutzt werden müssen. Ziel ist, dass Pflanzen in Deutschland bzw. der EU sicherer vor neuen Krankheiten und Schädlingen geschützt werden. Die neuen Regeln für die Beschau und für Pflanzengesundheitszeugnisse sind noch nicht vollständig umgesetzt. Da sind wir noch ganz am Anfang.

Haben Sie in Ihrem Alltag mit dem JKI zu tun?

Ja, wir tauschen uns bestimmt zwei bis dreimal pro Woche mit Kolleginnen und Kollegen vom JKI aus. Da geht es zum Beispiel um notwendige Meldungen an das Schnellwarnsystem EUROPHYT der EU, um zusätzliche Anforderungen an Pflanzengesundheitszeugnisse oder andere neue Bestimmungen.

Was sind bei Ihrer Arbeit die am meisten beanstandeten Warenarten, und welche Erreger finden Sie am häufigsten?

Derzeit häufig beanstandet werden Sendungen mit Bittermelonen (Momordi cacharantia), außerdem Blattgemüse, Basilikum und Eryngium-(Edeldistel) Arten. Grundsätzlich ist es vor allem Obst und Gemüse, auf dem wir meistSchädlinge wie zum Beispiel den Herbst-Heerwurm (Spodoptera frugiperda) oder den Paprikarüssler (Anthonomus eugenii) finden.

Flughafen oder Hafen: ist das für Inspektoren ein Unterschied?

Auf jeden Fall. Am Flughafen sind die Sendungen viel kleinteiliger und enthalten oft viele verschiedene Warenarten. Es kann also sein, dass eine Sendung von 150 Kilogramm gerade einmal fünf Kilogramm beschaupflichte Ware enthält. In einem Hafen, wo die Sendungen in großen Containern ankommen, ist das anders.

2020 ist Jahr der Pflanzengesundheit. Hat das Auswirkungen auf Ihren Job?

Ja, das ist für uns sehr wichtig. Gerade bei der Passagierkontrolle sind die Beanstandungszahlen sehr hoch. Wir hoffen, dass mit den weltweiten Aufklärungskampagnen im Jahr der Pflanzengesundheit gerade Touristen bewusster wird, wie gefährlich ein Urlaubsmitbringsel für die heimische Pflanzenwelt sein kann. Wir lassen täglich 100 bis 200 Kilogramm Pflanzenmaterial vernichten, das vom Zoll entdeckt und den Passagieren abgenommen wurde. Dabei stellen wir immer wieder fest, dass die meisten Reisenden schlicht nicht wissen, dass es verboten ist, frische pflanzliche Waren ohne Pflanzengesundheitszeugnis einzuführen. Interessanterweise ist es bei den USA oder Neuseeland anders: Hier weiß jeder, dass es strenge Verbote gibt.

Herr Scharnhorst, wir danken Ihnen für das Gespräch. (Das Gespräch führte Johannes Kaufmann, Pressereferent am JKI, am 18. Februar 2020)

Auftaktveranstaltung der FAO

Am 2. Dezember 2019 fand in Rom die Auftakt-Veranstaltung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO = Food and Agriculture Organization of the United Nations) zum Internationalen Jahr der Pflanzengesundheit 2020 statt. Für die Nutzung für die Kommunikation in den sozialen Medien wurden folgende offizielle Hashtags ausgegeben: #IYPH2020; #PlantHealth; #IPPC

Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und kann hier abgerufen werden: http://www.fao.org/webcast/home/en/item/5162/icode/

Die EU-Kommission hat Social Media-Videoclips auf Englisch erstellt
Für Reisende: https://audiovisual.ec.europa.eu/en/video/I-181069
Zum Thema Plant Health: https://ec.europa.eu/food/plant/plant_health_biosecurity_en