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Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen

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Institut für Nationale und Internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit

Aktuelles

Neue Ansätze im ökologischen Pflanzenschutz: Phagen-Derivate gegen Feuerbrand und mikrobielles Priming bei Salat

ABBAonFire“ und „Resist“ sind die zwei JKI-internen Verbundprojekte, die aus 13 hervorragenden Anträgen zur Förderung ausgewählt wurden. Beide Projekte setzen auf den Einsatz natürlicher Organismen, um Pflanzenkrankheiten im Öko-Anbau nachhaltig zu bekämpfen und die Pflanzengesundheit zu fördern.

„ABBAonFire“ – Feuerbrand biologisch bekämpfen

Im Projekt „ABBAonFire“ – das Kürzel steht für Apfel, Biene, Bakterien und Antagonisten – entwickeln JKI-Forschende neue Strategien zur Bekämpfung des Feuerbrands, verursacht durch das Bakterium Erwinia amylovora. Der innovative Behandlungsansatz basiert auf sogenannten Tailocinen, natürliche, nicht-vermehrungsfähige Derivate von Bakteriophagen (Viren, die ausschließlich Bakterien infizieren). Die Tailocine binden an die Zellwand der Ziel-Bakterienzelle, durchbohren sie und stören damit irreparabel lebenswichtige Zellfunktionen. Ziel des Projektes ist es, pflanzenassoziierte Bakterienstämme zu identifizieren, die gegen Erwinia amylovora wirksame Tailocine produzieren und eine spezifische Wirkung gegen das Feuerbrandbakterium entfalten. In Labor-, Gewächshaus- und Freilandversuchen wird ihre Effizienz und Spezifität überprüft. Die ausgewählten Kandidaten werden auf ihre antagonistische Wirkung untersucht und hinsichtlich der Spezifität und Effizienz ihrer Wirkung charakterisiert. Die Projektpartner untersuchen zudem potenzielle Effekte auf Nicht-Zielorganismen, wie blütenbestäubende Insekten (Honigbienen und Hummeln) und nehmen eine erweiterte Risikoanalyse im Kontext der Pflanzengesundheit vor. 

Siehe Projektsteckbrief: ABBAonFire

 

„Resist“ – Salatpflanzen für den Klimawandel fit machen

Als weiteres Projekt wurde das Resist-Projekt von der unabhängigen Auswahlkommission für förderwürdig befunden. „Resist“ zielt darauf ab, die Resilienz von Salat im Ökoanbau gegenüber biotischen (z.B. Krankheitserregern) und abiotischen (z.B. Trockenheit) Stressfaktoren, die durch den Klimawandel verstärkt auftreten, zu erhöhen. Hierbei nutzen die Forschenden den Effekt des „Primings“: Salatpflanzen werden gezielt mit nützlichen Mikroorganismen in Kontakt gebracht, um ihr Abwehrsystem präventiv zu stärken. Dadurch sollen sie spätere Stressituationen besser bewältigen können. Im Fokus stehen Krankheitserreger wie der Falsche Salatmehltau Bremia lactucae und der Echte Mehltau Golovinomyces cichoracearum, sowie die auf Salat spezialisierte Blattlaus Nasonovia ribisnigri. Im Rahmen des Resist-Projekts werden 30 Lactuca-Salate inkl. Referenzsorten ökologisch angebaut und hinsichtlich ihres Mikrobioms und ihrer Resilienz charakterisiert. Ziel ist es, Salatsorten zu identifizieren, die besonders stark auf die nützlichen Mikroorganismen reagieren.

Siehe Projektsteckbrief: Resist
 

Hintergrund zu den JKI-internen Verbundprojekten:

Bereits zum dritten Mal hat das JKI interne Verbundprojekte ausgeschrieben. Ziel war es, den Forschungsbedarf im Bereich des ökologischen Landbaus aufzugreifen sowie durch eine institutsübergreifende Zusammenarbeit Synergien zu schaffen und zu nutzen. Voraussetzung für eine Förderung ist die Kooperation mit Forschungseinrichtungen und Partnern aus dem Bereich des ökologischen Landbaus sowie die Beteiligung aller drei Fachbereiche des JKI durch mindestens ein Institut. 

 Projektkonsortien:

  • „ABBAonFire“ wird federführend vom Institut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit koordiniert. Weitere Partner sind das Institut für Bienenschutz, das Institut für die Sicherheit biotechnologischer Verfahren bei Pflanzen, das Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik, das Institut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau und das Institut für Züchtungsforschung an Obst.
  • „Resist“ wird federführend vom Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik betreut. Beteiligte Institute sind das Institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz und das Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und urbanem Grün.

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