(Nürnberg) „Paving the path“ war das offizielle Motto der Biofach. Dass Forschung und Wissenschaft wichtige Wegbereiter für eine nachhaltigere landwirtschaftliche Praxis sind, konnten das JKI und die weiteren Aussteller am BMEL-Gemeinschaftsstand zeigen. Nach einer coronabedingten „kleinen“ Sommerausgabe 2022 war nun ab 14. Februar in Nürnberg alles wieder beim Alten. Bis zum 17. Februar präsentierten die JKI-Bereiche Rebenzüchtung sowie Biologischer Pflanzen- und Vorratsschutz ihre Arbeit für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Dass auch neue robuste und krankheitsresistente Sorten auf diesem Weg ein essenzieller Baustein sind, davon konnte sich die Teilnehmenden des Eröffnungsrundgangs mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir selbst überzeugen. Der Minister lud JKI-Rebenzüchter Prof. Töpfer ein, seinen Gästen bei einem Glas PIWI-Wein das Potential der Resistenzzüchtung am Beispiel der Rebe zu erläutern. Die pilzwiderstandsfähigen Sorten (PIWI) des JKI reduzieren die Menge der Pflanzenschutzmittel, die üblicherweise im Weinbau benötigt werden, um bis zu 70 Prozent – eine gute Möglichkeit, unerwünschte Nebeneffekte von Pflanzenschutzmaßnahmen auf die Umwelt zu reduzieren und Betriebsmittel einzusparen. Auch Staatssekretärin Silvia Bender besuchte die Standpräsentationen des JKI und beendete ihren Besuch am PIWI-Stand. Das Thema Züchtung ist für den Ökolandbau von großer Bedeutung.
Inhalt: Das war die Biofach 2023: „Paving the path” mit PIWIs
Mit Naturstoffen und akustischer Früherkennung zu einem nachhaltigen Pflanzen- und Vorratsschutz
Das JKI präsentierte aber auch andere vorbeugende Maßnahmen im Pflanzen- und Vorratsschutz: Das Institut für Biologischen Pflanzenschutz stellte seinen Forschungsanteil im JKI-internen Kooperationsprojekt MORGEN dar. Ziel ist es, den Einfluss von Naturstoffen und Mikroorganismen auf die Trockenstresstoleranz ausgewählter Gersten-Genetik in verschiedenen Vegetationsstadien zu modellieren. Gleichzeitig wollen die Forschenden mögliche Nebeneffekte auf die Widerstandsfähigkeit gegen Echten Mehltau abschätzen.
Die Früherkennung von Schadinsekten in Vorratslagern ist ein Dauerbrenner auf der Handelsmesse der Biobranche. Lager-Betriebe und Einzelhandel zeigen stets großes Interesse an der Forschung zu technischen Hilfsmitteln (z. B. akustischer Früherkennung) und zum Einsatz natürlicher Gegenspieler, zur richtigen Gestaltung von Lagerräumen sowie zu insektendichten Verpackungen (z.B. in Big Bags) von Dr. Cornel Adler.
Prof. Stefan Kühne präsentiert als JKI-Ansprechpartner für Ökolandbau die Online-Bestimmungshilfe "Pflanzendoktor". Damit können Krankheiten, Schädlinge und Beikräuter bestimmt und Möglichkeiten der ökologischen Bekämpfung aufgezeigt werden. Ebenfalls auf dem Portal angesiedelt: der herausfordernde und lehrreiche Multiple-Choice-Test "Pflanzenschutz-Akademie". Hier konnten interessierte Besucherinnen und Besucher ihr Wissen rund um den Ökolandbau testen.
Links auf oekolandbau.de
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