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Inhalt: Deutsche Online-Unkrauttagung lockte internationales Publikum

Der Bio-Forscher Urs Niggli sprach über den Konflikt von Biodiversität und Pflanzenschutz

(Braunschweig) Die Corona-Pandemie beeinflusst auch die Unkrautforschung: Wegen der hohen Inzidenzen fand die ansonsten alle zwei Jahre in Braunschweig ausgerichtete deutsche Unkrauttagung (Arbeitsbesprechung über Fragen der Unkrautbiologie und Unkrautbekämpfung) erstmals online statt. Vom 22. bis 24. Februar diskutierten mehr als 260 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Bundes- und Landesbehörden, aus der Pflanzenschutzberatung, aus der chemischen Industrie und von Technik- und Züchtungsfirmen über Fragen der Herbologie. Auch aus dem Ausland schalteten sich 31 Interessierte zu.

Als Keynote-Speaker berichtete Prof. Urs Niggli, ehemaliger und langjähriger Leiter des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FIBL) in der Schweiz, über die Herausforderungen der Unkrautforschung in Anbetracht der Forderung und Bemühungen, den Einsatz chemisch-synthetischer Herbizide zu reduzieren. Unter anderem mit Hilfe der fortschreitenden Digitalisierung ließen sich die nicht-chemische Unkrautkontrolle verbessern, so Niggli, der sich zuversichtlich zeigte: „Die Unkrautforschung wird zur Diversifizierung der Landwirtschaft beitragen.“ Prof. Hugh Beckie, Direktor der Australian Herbicide Resistance Initiative (AHRI), zeigte in einem zweiten Keynote-Vortrag auf, wie die Erfahrungen aus Australien und Nordamerika beim Vermeiden von Herbizidresistenzen in der Forschung und Beratung in Deutschland von Nutzen sein können.

In 45 weiteren Vorträgen und 22 Postervorstellungen wurden in neun Sektionen aktuelle Forschungsergebnisse zu wichtigen Fragen der Herbologie vorgestellt und diskutiert. Im Mittelpunkt der Fachtagung standen die Biodiversität der Ackerwildkräuter, die Kontrolle von perennierenden Unkrautarten, Herbizidresistenz bei Unkräutern und die Unkrautkontrolle. Ein besonderer Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf alternativen Verfahren der Unkrautkontrolle. So wurden von der Kontrolle der Unkräuter mit elektrischem Strom über verschiedene mechanische Verfahren bis zum Verbrennen von Einzelpflanzen mit Laserstrahlen eine große Bandbreite an innovativen Ansätzen vorgestellt. Einen besonderen Ansatz zur alternativen Unkrautkontrolle bot die „tierische“ Bekämpfung des Erdmandelgrases mit extensiven Schweinerassen in der Schweiz.

Die Unkrauttagung gibt traditionell den aktuellen Erkenntnisstand im Bereich der Herbologie wieder. Veranstalter sind das Fachinstitut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland des Julius Kühn-Instituts (JKI), das Institut für Geoökologie der Technischen Universität Braunschweig und der Arbeitskreis Herbologie der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft (DPG). Ein finanzieller Zuschuss des JKI ermöglichte es, die Tagungsgebühr so niedrig zu halten, dass viele jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teilnehmen und ihre Forschung präsentieren konnten. Die Beiträge wurden in einem Tagungsband zusammengetragen (Julius-Kühn-Archiv 468), der unter OpenAgrar zur Verfügung steht.

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