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Inhalt: Eiweißpflanzen spielen Schlüsselrolle bei Versorgung mit grünen Proteinen

Pflanzenzüchtung und Forschung loten auf Sommertagung in Rostock aus, wie sich Anbauwürdigkeit von Leguminosen verbessern lässt und Neuzüchtungen an Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden können.

(Rostock/Groß Lüsewitz) Mehr als 65 Fachleute aus Züchtungsforschung und Wirtschaft aus dem Bereich Öl- und Eiweißpflanzen trafen sich am 25. und 26. Juni 2024 zur Sommertagung in Rostock. Die gemeinsame Veranstaltung der Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi) und der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung e.V. (GPZ) stand im Zeichen der „‚Innovationen in der Pflanzenzüchtung – Grüne Proteine auf dem Vormarsch“ mit Fokus auf Leguminosen. Ausgerichtet wurde die Tagung vom Julius Kühn-Institut in Groß Lüsewitz, konkret dem hier angesiedelten Fachinstitut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen. Das Institut ist eines von 18 spezialisierten Instituten unter dem Dach des JKI, dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen. Unter den Teilnehmenden befanden sich auch Vertreter der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe und des Bundessortenamts.

„Eiweißpflanzen gewinnen immer mehr an Bedeutung als nachhaltige Proteinquellen, deren verstärkter Anbau nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit zur Ernährungssicherung und zum Umwelt- und Klimaschutz beiträgt“, bilanzierte Prof. Dr. Benjamin Stich vom Julius Kühn-Institut im Nachgang der Tagung. Der Leiter des auf Vorlaufforschung zur Züchtung spezialisierten JKI-Instituts betonte, dass die vorgestellten Innovationen in der Züchtung, insbesondere die Fortschritte in der Resistenzzüchtung und Trockentoleranz, dazu beitragen, die Erträge und die Widerstandsfähigkeit der Nutzpflanzen zu steigern. Leguminosen bieten zudem ökologische Vorteile durch ihre Fähigkeit, den Boden zu verbessern und den Einsatz von Stickstoffdüngern zu reduzieren.

Dr. Olaf Sass, der Vorsitzende der GFPi-Abteilung Öl- und Eiweißpflanzen erklärte zur historischen Entwicklung und zum gestiegenen Interesse an Leguminosen: „Noch vor fünf Jahren wäre eine GFPi-Tagung, getragen von fast ausschließlich Eiweißpflanzen, undenkbar gewesen.“ Die vielfältigen Forschungsarbeiten und Innovationen, die auf der Tagung präsentiert wurden, trügen dazu bei, die Landwirtschaft zukunftsfähig zu gestalten. Die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft und staatlichen Institutionen ist entscheidend, um die Herausforderungen in der Landwirtschaft der Zukunft zu meistern und zu nachhaltigen Lösungen zu kommen.

Hintergrundinformation zu Tagungsinhalten und Programm:

Eröffnet wurde die Tagung wurde von Dr. Olaf Sass, dem Vorsitzenden der GFPi-Abteilung Öl- und Eiweißpflanzen, sowie von Dr. Volker Hahn und Dr. Christiane Balko, die die Arbeitsgemeinschaften Öl- und Eiweißpflanzen sowie Ertrags- und Stressphysiologie der GPZ leiten. Prof. Dr. Benjamin Stich, Leiter des JKI-Instituts für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen, stellte die Ausrichtung seines Instituts vor. Neben Kartoffeln und Getreide, darunter Gerste, Hafer und Roggen, wird am Standort Groß Lüsewitz auch in verschiedenen Projekten zu Leguminosen geforscht.

Die Vortragsreihe begann mit einem Beitrag über Raps, in dem Forschende des JKI in Berlin und der Freien Universität Berlin ihre aktuellen Ergebnisse zur Resistenz gegenüber dem Rapsglanzkäfer im Projekt CHEMOEKOSEEDS vorstellten. Weitere Präsentationen konzentrierten sich auf Eiweißpflanzen. Prof. Dr. Johann Vollmann von der Universität Wien sprach über die Nutzung von Sojaprotein in der Humanernährung. Das JKI in Groß Lüsewitz stellte Fortschritte bei der Züchtung der gelben Lupine (L. luteus) und die Etablierung von Genome-Editing-Verfahren bei Lupine vor. Weitere Themen waren Inhaltsstoffanalysen und Trockentoleranz der Ackerbohne sowie die komplexen Strukturen des Faba-Genoms. Der Tag endete mit Vorträgen zur Trockenstresstoleranz bei Winterweizen und Ertragsmerkmalen bei Luzerne. Am zweiten Veranstaltungstag besichtigten die Teilnehmenden das JKI-Versuchsfeld in Groß Lüsewitz, wo zahlreiche Leguminosen-Projekte präsentiert und intensiv diskutiert wurden. Diese praktischen Einblicke verdeutlichten den hohen Innovationsgrad und das Potenzial der Pflanzenzüchtung.

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