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Inhalt: Mehr Bio-Jungpflanzen für den Zierpflanzenbau

Mit der neuen EU-Bio-Verordnung fehlt den Bio-Zierpflanzenbetrieben ökologisch produziertes Vermehrungsmaterial. Das vom BMEL geförderte Projekt BioZierPVM soll das nun ändern. Das erste Projekttreffen hat stattgefunden.

Ab 2036 muss jegliches Pflanzenvermehrungsmaterial (PVM) in der Bio-Produktion auch „Bio“ sein. So will es die neue EU-Bio-Verordnung. Damit Zierpflanzen ab diesem Zeitpunkt ihre Öko-Zertifizierung nicht verlieren, müssen Saatgut, Sämlinge und Stecklinge u.a. bodengebunden, also nicht auf Substraten oder in Nährstofflösungen, und nach Grundsätzen des ökologischen Landbaus produziert werden. Die Verordnung stellt für die Zierpflanzenproduktion aus verschiedenen Gründen eine große und noch nicht lösbare Herausforderung dar und muss daher mit praxisnaher Forschung begleitet werden.

Welche Zierpflanze lässt sich gut Bio produzieren?

Das Projekt „Analyse, Etablierung und Förderung der Verfügbarkeit von Bio-Pflanzenvermehrungsmaterial für Zierpflanzenbetriebe“ (BioZierPVM) soll für diese Herausforderung Potenziale und erste Lösungsansätze evaluieren. Gemeinsam mit dem JKI, sechs weiteren Verbundpartnern und zwölf Praxisbetrieben möchte die koordinierende Bioland Beratung GmbH den Ist-Zustand der Bio-Zierpflanzenvermehrung festhalten und ein die ganze Produktionskette umfassendes Bio-Zierpflanzensortiment entwickeln. Ein Fokus der Projektteilnehmenden liegt auf dem Produktionsbereich Beet & Balkon. Hier führen die Projektteilnehmenden mit Jungpflanzenunternehmen qualitative Interviews durch, die eingrenzen sollen, welche Kulturen und Sorten unter Beachtung der aktuellen rechtlichen Regelungen sich besonders für die Bio-Vermehrung eignen. Entsprechende Anbaustrategien werden dann in den Praxisbetrieben und Versuchsanstalten weiterentwickelt.

Netzwerke aufbauen und Alternativen ermitteln

Zentrales Anliegen des zunächst für drei Jahre bewilligten Projektes ist es zudem, ein Netzwerk beteiligter Akteure aufzubauen und den Austausch zwischen diesen zu fördern.

Die Einführung eines Bündelungssystems bei der Bestellung von Bio-PVM könnte die Stückzahlen und damit die Marktfähigkeit der Jungpflanzenproduktion in diesem Segment erhöhen und soll erprobt werden. Darüber hinaus werden weitere Pflanzenarten und -sorten auf ihre Eignung für eine Bio-Produktion untersucht, um zukunftsfähige Bio-Sortimente zu entwickeln. In diesem Zusammenhang soll der Beitrag der Züchtung für den Aufbau spezieller Sortimente für den Bio-Zierpflanzenbau evaluiert werden.

Das JKI beteiligt sich insbesondere an der Ermittlung des weiteren Forschungsbedarfs sowie dem Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis.

Das Auftakttreffen des Verbundprojektes fand am 05. und 06.12. an der Hochschule Geisenheim Universität statt.

Hintergrundinformationen zum Projekt

Förderung: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL)

Koordination: Bioland Beratung GmbH
Laufzeit: 5 Jahre, zunächst 15.07.2023 bis 30.06 2026
Fördervolumen: 692.167,36 € (Gesamtbetrag für die ersten drei Jahre)

Weitere Verbundpartner: LVG Heidelberg, Fördergemeinschaft ökologischer Zier- und Gartenpflanzen e.V. (föga e.V.), Hochschule Geisenheim University (HGU), Betreuungsdienst Nützlingseinsatz Baden e.V. (NüPA GmbH), der Bio-Gartenbauberater Klaus Bongartz und das Julius Kühn-Institut (JKI)

Wissenschaftliche Ansprechpartnerin am JKI:

Dr. Sylvia Plaschil
Institut für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen
Tel.: +49 3946 47 3091
E-Mail: sylvia.plaschil@julius-kuehn.de

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