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Inhalt: Wildbienen-Monitoring in Braunschweig: JKI bittet, Fangschalen nicht zu manipulieren

Fachinformation des JKI 01/2019:

In den vergangenen Tagen haben sich Bürger der Stadt Braunschweig mit Fragen an das JKI gewendet, nachdem Sie an verschiedenen Stellen auf Grünflächen in der Stadt mit Wasser gefüllte gelbe, blaue und weiße Plastikschalen gefunden haben. Diese sogenannten Fangschalen sind Teil des Monitorings von Wildbienen, das das JKI im Rahmen des gemeinsamen Bienenstadt-Projekts zusammen mit der Stadtverwaltung durchführt. Für das Gelingen des Projekts ist es unerlässlich, dass das Monitoring durchgeführt und die Fangschalen nicht manipuliert werden.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier: <link presse pressemeldung news pi-nr-12-braunschweig-will-wildbienenhauptstadt-deutschlands-werden>

www.julius-kuehn.de/presse/pressemeldung/news/pi-nr-12-braunschweig-will-wildbienenhauptstadt-deutschlands-werden/

Worum geht es in dem Projekt „Bienenstadt Braunschweig“?

Erstmalig in Deutschland sollen in diesem Projekt artspezifische Fördermaßnahmen für Wildbienen in erheblichem Umfang im städtischen Raum umgesetzt werden. Leider gibt es so gut wie keine Erkenntnisse, welche Wildbienenarten in Braunschweig und Umgebung vorkommen. Die Kenntnis ist aber nötig, um die hier vorhandenen Arten durch gezielte Pflanzungen ihrer spezifischen Pollen- und Nektarquellen zu fördern.

Warum werden Fangschalen benutzt, in denen Bienen sterben?

Auch im Wildbienenschutz gilt: Man kann nur das schützen, was man kennt. Da sich viele der über 560 Wildbienenarten sehr ähnlich sehen, ist ihre Bestimmung nur durch Experten möglich. Die Einzelarten müssen unter dem Mikroskop und mit Hilfe von Vergleichssammlungen bestimmt werden. Zudem wird für den Nachweis, dass eine Art im Stadtgebiet vorkommt, mindestens ein Belegexemplar benötigt.

Die Wildbienenerfassung in Braunschweig wird nach international gültigen Standards durchgeführt. Sie ist so ausgerichtet, dass der Bienenbestand geschont wird, indem die Farbschalen zu verschiedenen Messzeiten jeweils nur für 24 Stunden aufgestellt bleiben. Bei einem derartigen Monitoring werden Schaden und Nutzen zuvor gründlich gegeneinander abgewogen. Es kann sichergestellt werden, dass der kurzzeitige Schalenfang keinen maßgeblichen Einfluss auf die Wildbienenpopulationen der Stadt Braunschweig hat.

Zahlreiche andere Einflussfaktoren, wie das Überfahren der Nistplätze oder ein zu geringes Nahrungsangebot z. B. durch das Mähen von Wiesen und Flächenversieglungen durch Baumaßnahmen schädigen in wesentlich stärkerem Maße. Auch wird beim Begehen einer Wiese eine ähnliche Anzahl von Insekten (auch Wildbienen) totgetreten wie in den Farbschalen gefangen werden.

Sind Wildbienen gefährlich für Menschen oder Haustiere?

Solitär lebende Wildbienen haben überwiegend nur einen sehr kurzen und weichen Stachel, der unsere Haut kaum durchdringen kann. Insbesondere solitär (einzeln) lebende Wildbienen stechen zudem äußerst selten.

Was befindet sich in den Fangschalen?

Die Fangschalen sind mit normalem Wasser gefüllt. Auf zehn Liter Wasser kommt zudem ein kleiner Tropfen Spülmittel.

Bitte die Fangschalen nicht verändern!

Damit das Wildbienen-Monitoring zu aussagekräftigen Ergebnissen führt, sollten weder Tiere noch Flüssigkeit aus den Fangschalen entnommen werden. Bitte legen Sie auch keine Hölzer, Steine oder Ähnliches in die Schalen. Dies macht die Ergebnisse unbrauchbar. Solche Eingriffe mögen in guter Absicht erfolgen, doch sie sabotieren ein einmaliges Projekt zum Schutz und zur Förderung von Wildbienen.

 

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