Zum Inhalt springen
Zur Hauptnavigation springen
Gehe zur Startseite des Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen.
Suche öffnen
Gehe zur Startseite des Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen.
Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen

Navigation

Inhalt: Wildbienenmonitoring 2020 im Stadtgebiet Braunschweig. Bitte Fangschalen nicht manipulieren!

Aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Braunschweig werden auch in diesem Frühjahr wieder farbige Fangschalen mit ertrunkenen Insekten sehen. Im Namen der Wissenschaft bittet das JKI herzlich, diese Fangschalen nicht zu verändern! An 85 Stellen auf Grünflächen in der Stadt werden diese mit Wasser gefüllten gelben, blauen und weißen Plastikschalen für jeweils 24h aufgestellt. Sie sind Teil des Monitorings von Wildbienen, das das JKI im Rahmen des gemeinsamen Bienenstadt-Projekts zusammen mit der Stadtverwaltung durchführt. Für das Gelingen ist es unerlässlich, dass das Monitoring, wie bereits 2019, auch in 2020 störfrei durchgeführt werden kann.

Warum werden Fangschalen benutzt, in denen Bienen sterben?

Auch im Wildbienenschutz gilt: Man kann nur das schützen, was man kennt. Da sich viele der über 560 Wildbienenarten sehr ähnlich sehen, ist ihre Bestimmung nur durch Experten möglich. Die Einzelarten müssen unter dem Mikroskop und mit Hilfe von Vergleichssammlungen bestimmt werden. Zudem wird als Nachweis, dass eine bestimmte Art im Stadtgebiet vorkommt, mindestens ein Belegexemplar benötigt.

Die Wildbienenerfassung in Braunschweig wird nach international gültigen Standards durchgeführt. Sie ist so ausgerichtet, dass der Bienenbestand geschont wird, indem die Farbschalen zu verschiedenen Messzeiten jeweils nur für 24 Stunden aufgestellt bleiben. Bei einem derartigen Monitoring werden Schaden und Nutzen zuvor gründlich gegeneinander abgewogen. Es kann sichergestellt werden, dass der kurzzeitige Schalenfang keinen maßgeblichen Einfluss auf die Wildbienenpopulationen der Stadt Braunschweig hat.

Zahlreiche andere Faktoren, wie das Überfahren der Nistplätze oder ein zu geringes Nahrungsangebot z. B. durch Mähen von Wiesen und Flächenversieglungen durch Baumaßnahmen schädigen in wesentlich stärkerem Maße. Auch wird beim Begehen einer Wiese oft eine ähnliche Anzahl von Insekten (auch Wildbienen) totgetreten wie in den Farbschalen gefangen werden.

Bitte die Fangschalen nicht verändern!

Damit das Wildbienen-Monitoring zu aussagekräftigen Ergebnissen führt, sollten weder Tiere noch Flüssigkeit aus den Fangschalen entnommen werden. Bitte legen Sie auch keine Hölzer, Steine oder Ähnliches in die Schalen. Dies macht die Ergebnisse unbrauchbar. Solche Eingriffe mögen in guter Absicht erfolgen, doch sie sabotieren ein einmaliges Projekt zum Schutz und zur Förderung von Wildbienen.

Worum geht es in dem Projekt „Bienenstadt Braunschweig“?

Erstmalig in Deutschland sollen in diesem Projekt artspezifische Fördermaßnahmen für Wildbienen in erheblichem Umfang im städtischen Raum umgesetzt werden. Leider gibt es so gut wie keine Erkenntnisse, welche Wildbienenarten in Braunschweig und Umgebung vorkommen. Die Kenntnis ist aber nötig, um die hier vorhandenen Arten durch gezielte Pflanzungen ihrer spezifischen Pollen- und Nektarquellen zu fördern. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier: https://www.julius-kuehn.de/presse/pressemeldung/news/pi-nr-12-braunschweig-will-wildbienenhauptstadt-deutschlands-werden/

Was befindet sich in den Fangschalen?

Die Fangschalen sind mit normalem Wasser und handelsüblicher Handseife gefüllt.

Was ist neu in 2020?

Aufbauend auf den Teilergebnissen von der ersten Erhebung 2019 und als nächste Stufe im Projekt „Wildbienenstadt Braunschweig“ werden im Frühjahr 2020, ab Kalenderwoche 16 erstmals auf 25 ausgewählten städtischen Flächen verteilt über das Stadtgebiet spezielle Wildbumenblühmischungen zur gezielten Förderung von Wildbienen eingesät. Die Flächen dafür sind zum Teil schon umgebrochen.

Sind Wildbienen gefährlich für Menschen oder Haustiere?

Solitär lebende Wildbienen haben überwiegend nur einen sehr kurzen und weichen Stachel, der unsere Haut kaum durchdringen kann. Insbesondere solitär (einzeln) lebende Wildbienen stechen zudem äußerst selten.

Downloads

Veröffentlicht am