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Inhalt: Projektstart: Neues Experimentierfeld zur Digitalisierung macht Satellitendaten für Landwirte nutzbar

Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert das Projekt AgriSens DEMMIN 4.0 mit 3,7 Millionen Euro, an dem auch das JKI mit seinem Forschungszentrum für landwirtschaftliche Fernerkundung beteiligt ist.

Immer mehr Satelliten umkreisen unseren Planeten. Dazu zählen auch die Sensorplattformen des Copernicus-Programms der EU. Sie sammeln Geodaten, die für die Landwirtschaft von großem Nutzen sein können. „Wir können etwa Aussaat- und Erntetermine erkennen, starke Vernässungen auf landwirtschaftlichen Flächen nachweisen oder aus den Daten Biomasse und Blattfläche errechnen und so die aktuellen Erträge abschätzen“, erklärt Dr. Holger Lilienthal, der am Julius Kühn-Institut (JKI) in Braunschweig das Forschungszentrum für landwirtschaftliche Fernerkundung leitet.

Solche Geodaten von Fernerkundungssensoren auf Satelliten, Flugzeugen und Drohnen können es landwirtschaftlichen Betrieben künftig ermöglichen, ihre Produktivität zu sichern und gleichzeitig die Umwelt zu schonen und Biodiversität zu fördern. Zur Erprobung entsprechender Technologien startet mit „AgriSens DEMMIN 4.0“ (Fernerkundungstechnologien für die Digitalisierung im Pflanzenbau) nun ein regionales, digitales Experimentierfeld in Demmin in Mecklenburg-Vorpommern.„Die Rohdaten sind schon jetzt kostenfrei verfügbar“, sagt Dr. Lilienthal, „aber wirklich nutzbar sind sie zurzeit nur von Experten. Es gibt viele Dienstleister, die bereits aufbereitete Daten und Produkte anbieten. Die Eignung für die Praxis, ist oft nicht untersucht.“

Das soll das Experimentierfeld ändern. So könnten beispielsweise aus Daten zur Biomasseverteilung innerhalb eines Schlags Applikationskarten für die präzise Düngung und das Ausbringen von Saatgut erstellt werden. „Ziel des Projekts ist Precision Farming für alle, nicht nur für Großbetriebe, die sich teure Technik leisten können“, sagt Lilienthal. Das Experimentierfeld liefert dafür die Vorarbeit, indem neue Technologien erprobt und für die flächendeckende Nutzung angepasst werden.

Hintergrund
Der Forschungsverbund „AgriSens DEMMIN 4.0“ wird koordiniert vom Deutschen GeoForschungsZentrum(GFZ) Potsdam. Weitere Projektpartner sind das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) in Neustrelitz, Oberpfaffenhofen und Jena, das Forschungszentrum für landwirtschaftliche Fernerkundung des JuliusKühn-Instituts (FLF-JKI) in Braunschweig, der Deutsche Wetterdienst (DWD), die Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg (MLU), die Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU), die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) sowie die Hochschule Neubrandenburg (HS-NB).

Landwirtschaftsbetriebe aus dem Raum Demmin in Mecklenburg-Vorpommern sowie Partnerbetriebe der beteiligten Einrichtungen, die sich über ganz Deutschland verteilen, sind mit praktischen Untersuchungen beteiligt. Weitere interessierte landwirtschaftliche Betriebe können sich dem Projekt später noch anschließen.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit 3,7 Millionen Euro aus dem Titel 68662 gefördert. Bis zum Jahr 2023 sind insgesamt 50 Millionen Euro zur Förderung von Experimentierfeldern in der Landwirtschaft eingeplant.

Die Fotocollage zeigt das Untersuchungsgebiet Demmin: Oben links ein Satellitenbild von Sentinel-2 vom 7.April 2019; rechts oben Vegetationsindex vom gleichen Termin; unten links der topographische Feuchteindex errechnet aus einem digitalen Geländemodell; unten rechts Sentinel-1-Monatskomposit vom Feb/März/April 2019. Collage: Holger Lilienthal/JKI

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