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Institut für Bienenschutz

Honigbienen als Modellorganismen für den Bienenschutz

Vergleichende Untersuchung der Sensitivität von Honigbienen und Wildbienenarten gegenüber Pflanzenschutzmitteln

Honigbienen dienen als Modellorganismen im Zulassungsverfahren und bei der Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) für Bienen. Allerdings ist nicht vollständig geklärt, ob und inwieweit die Empfindlichkeit von Honigbienen auf PSM mit der von Wildbienenarten vergleichbar ist. Nach der Veröffentlichung der Leitlinie für die Bewertung potenzieller Risiken für Honigbienen, Hummeln und Solitärbienen durch den Einsatz von Pestiziden (EFSA, 2013) wurden diese Wissenslücken erneut kontrovers diskutiert.

Im Rahmen einer zweijährigen Versuchsserie aus insgesamt sieben Einzelversuchen wurden potentielle Auswirkungen (Mortalität, Wirkstoffaufnahme sowie die Fähigkeit zum Rückstandsabbau) des Einsatzes von PSM unter kontrollierten Laborbedingungen nach einer feldrealistischen Kontaktexposition untersucht. Dabei wurde der Effekt auf Honigbienen (Apis mellifera) mit dem auf verschiedene Wildbienenarten (Andrena vaga, Bombus terrestris, Colletes cunicularius, Osmia bicornis, Osmia cornuta und Megachile rotundata) verglichen.

Eine Herausforderung stellte die Haltung der unterschiedlichen Wildbienenarten unter kontrollierten Laborbedingungen dar. Einige Arten wurden zum ersten Mal für derartige Laborversuche verwendet. Nachdem dies gelungen und die artspezifischen Bedürfnisse identifiziert waren (z.B. Akklimatisierung, Fütterung), konnte für die meisten Bienenarten eine artspezifische Sensitivität auf das getestete PSM nachgewiesen werden. Die Abbaurate der Rückstände fiel sowohl inter- als auch intra-spezifisch sehr variabel aus.

Es scheinen sowohl ökologische (artspezifische) Lebensmerkmale als auch genetische Aspekte (u.a. Wechselwirkung zwischen Entgiftungsfähigkeit und phylogenetischer Verwandtschaft) die Reaktionen der Bienen auf PSM zu beeinflussen. Diese Faktoren wurden bereits zuvor mit der Sensitivität von Bienen in Verbindung gebracht. Unsere Arbeit unterstreicht demnach die Bedeutung der Mehrartenforschung mit weiteren Wirkstoffen, um die Frage beantworten zu können, ob die derzeit in der Zulassung und Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln verwendeten Bienenarten ausreichen, um das Risiko für alle anderen Bienenarten abschätzen zu können.

Kontaktpersonen
Tobias Jütte
Anna Wernecke

Publikationen in OpenAgrar

Non-Apis bees as model organisms in laboratory, semi-field and field experiments
https://www.openagrar.de/receive/openagrar_mods_00059488

Sensitivity of the honey bee and different wild bee species to plant protection products – two years of comparative laboratory studies
https://www.openagrar.de/receive/openagrar_mods_00059850

Untersuchungen zur Sensitivität verschiedener Wildbienenarten gegenüber Pflanzenschutzmitteln im Vergleich zur Westlichen Honigbiene (Apis mellifera) - Laborversuche
https://www.openagrar.de/receive/openagrar_mods_00051089

Untersuchungen zu Rückständen in verschiedenen Wildbienenarten nach einer Kontaktexposition mit Pflanzenschutzmitteln im Vergleich zur Westlichen Honigbiene (Apis mellifera)
https://www.openagrar.de/receive/openagrar_mods_00051090

Comparative studies regarding the sensitivity of the honey bee and wild bee species to plant protection products – laboratory studies

https://www.openagrar.de/receive/openagrar_mods_00044367

Comparative studies regarding the sensitivity of the honey bee and wild bee species to plant protection products – residue analysis

https://www.openagrar.de/receive/openagrar_mods_00044366

Institut für Bienenschutz: Untersuchungen zur Sensitivität verschiedener Wildbienenarten (Hymenoptera: Aculeata: Apiformes) gegenüber Pflanzenschutzmitteln im Vergleich zur Westlichen Honigbiene (Apis mellifera)
https://www.openagrar.de/receive/openagrar_mods_00045890