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Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und urbanem Grün

Aktuelles

Torfersatz – Die Suche nach Substratalternativen für den Gartenbau

Torfsubstrat spielt im Gartenbau eine wichtige Rolle. Torfabbau setzt jedoch große Mengen an CO2 frei, die vorab über Jahrtausende im Moor gespeichert wurden. Daher wird am JKI zu Alternativen von Torf geforscht, um den Substratbedarf künftig möglichst aus heimischen Rohstoffen zu decken.

„Torf ist ein sehr nährstoffarmer Ausgangsstoff“, sagt Dr. Ute Katharina Vogler, Leiterin des JKI-Instituts für Pflanzenschutz in Gartenbau und urbanem Grün. „Der Vorteil des Torfs besteht genau darin: Dieses unbeschriebene Blatt Torf kann nach Belieben mit Kalk und Nährstoffen ergänzt und damit perfekt an die Bedürfnisse verschiedener Pflanzen angepasst werden. So einfach ist das bei den Torfalternativen nicht, denn sie bringen bereits einiges an Nährstoffen und anderen Eigenschaften mit. Unsere Forschung hilft uns, dem entgegenzuwirken und damit umzugehen.“

Moore binden mehr Kohlenstoff als alle Bäume und Wälder der Erde zusammen. Damit sind sie der größte terrestrische Kohlenstoffspeicher. Deutschlands rund 1,3 Millionen Hektar Moorland sind heute größtenteils entwässert und werden land- oder forstwirtschaftlich genutzt, wurden aber auch für den Torfabbau trockengelegt. Hier liegt das Problem für das Klima, denn entwässerte Moorböden setzen durch mikrobielle Aktivität viel Treibhausgase frei – CO2 aber auch Lachgas (N2O)1.

Die aus dem Klimaschutzprogramm 2030 hervorgegangene Nationale Moorschutzstrategie2 der Bundesregierung konkretisiert das Vorgehen Deutschlands beim Moorschutz und den damit verbundenen Torfausstieg im Gartenbau3. Unter anderem ist vorgesehen, bis 2026 keinen Torf mehr in Blumenerden für den Hobbybereich und 2030 den Torfersatz im Profibereich weitestgehend zu reduzieren. Um dem dafür benötigten großen Bedarf an Torfersatzstoffen zu begegnen, ist die Forschung an Alternativen für Torf unerlässlich.

 „Am JKI untersuchen wir verschiedene Aspekte, die den Gartenbau beim Torfausstieg unterstützen“, so Ute Vogler. „Wir forschen an neuen, lokal verfügbaren Torfersatzstoffen, wie man den Pflanzenschutz an die neuen Substrate anpassen muss und schauen ganz genau auf die mikrobiellen Gemeinschaften.“ Drei Institute des JKI sind an der Torfersatzforschung beteiligt. Am Institut für Gartenbau für Pflanzenschutz in Gartenbau und urbanem Grün liegt der Fokus auf dem Pflanzenschutz im torfreduzierten und torffreien Anbau, insbesondere auf Algenpilzen (Oomyceten) und Trauermücken sowie deren Antagonisten (Projekte ToPGa und TrauTopf). Darüber hinaus werden Holzfasern von Laubhölzern als heimische Torfalternative im Projekt HoFaTo untersucht. Die Fasernessel und feste Gärreste aus der Biogasproduktion werden als weitere heimische Torfersatzkandidaten gemeinsam mit dem Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde untersucht (Projekt ToPGa). WissenschaftlerInnen des Instituts für Epidemiologie und Pathogendiagnostik untersuchen bakterielle und pilzliche Gemeinschaften (Projekt ToPGa).

Die Themen sind komplex, denn schon jetzt ist klar: Es wird auf einen Mix hinauslaufen, denn keine der lokalen Alternativen kann den Torf allein ersetzen.

Weitere Informationen:

Allgemeine Informationen: https://torfersatz.fnr.de/

Quellen:

1 https://torfersatz.fnr.de/moorbodenschutz/kohlenstoffspeicher-moor

2 https://www.bmuv.de/download/nationale-moorschutzstrategie

3https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/torfminderungsstrategie.html

 

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