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Inhalt: PI2023-15:170 Expertinnen und Experten diskutierten auf erster interdisziplinärer Tagung die „Transformation der Pflanzenproduktion“

Das Julius Kühn-Institut (JKI) und die Fachgesellschaften für Pflanzenernährung, Phytomedizin, Pflanzenbauwissenschaften und Pflanzenzüchtung veranstalteten am 23. und 24.11. in Berlin, unterstützt vom BMEL, eine disziplinübergreifende Tagung. Erstmals wurde hier der mit 10.000 Euro dotierte Klipstein-Wissenschaftspreis für Forschung zu umweltschonender Agrarproduktion verliehen.

(Berlin) Die Pflanzenproduktion der Zukunft steht u.a. durch die Forderungen der Farm-to-Fork Strategie im Rahmen des Green Deal vor immensen Herausforderungen: Wie sehen ressourcenschonende, leistungsstarke und ökonomisch tragfähige Pflanzenbausysteme der Zukunft aus? Wie können diese an den Klimawandel angepasst und negative Effekte z.B. auf die Biodiversität künftig vermieden werden? Wie lassen sich Anbausysteme dynamisch an gesellschaftliche Rahmenbedingungen anpassen, z. B. an ein verändertes Konsum- und Ernährungsverhalten? Die Antworten auf diese drängenden Fragen können nur disziplinübergreifend in einem systemaren Ansatz gefunden werden. Deshalb veranstaltete das Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, gemeinsam mit den vier Fachgesellschaften für Pflanzenernährung, für Phytomedizin, für Pflanzenbauwissenschaften und für Pflanzenzüchtung am 23./24.11.23 die Tagung „Transformation der Pflanzenproduktion“.

Unser Ziel war es, mit dieser Tagung den Grundstein für eine zukünftig stärker disziplinübergreifende Forschung im Bereich der Pflanzenproduktion zu legen, die nötig ist, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen."
Prof. Dr. Frank Ordon

„Unser Ziel war es, mit dieser Tagung den Grundstein für eine zukünftig stärker disziplinübergreifende Forschung im Bereich der Pflanzenproduktion zu legen, die nötig ist, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen“, sagt Prof. Dr. Frank Ordon. Der Präsident des Julius Kühn-Instituts ist überzeugt, dass Innovationen aus der Forschung und eine wissenschaftsbasierte Transformation der Pflanzenproduktion essenziell sind, um die genannten Herausforderungen zu meistern. „Es ist uns gelungen, international anerkannte Referentinnen und Referenten aus den einzelnen Fachdisziplinen für den ersten Tag zu gewinnen, während am zweiten Tag aufstrebende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ihre hochspannenden Arbeiten vorstellen konnten“, führt Ordon aus. „Dadurch war es den 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmern möglich, über den Tellerrand der eigenen Disziplin hinauszuschauen und in anschließenden Diskussionen erste Schritte in Richtung systemarer, disziplinübergreifender Forschungsaktivitäten zu machen.“

„Die Tagung ermöglichte den Teilnehmenden, über den Tellerrand der eigenen Disziplin hinauszuschauen und in anschließenden Diskussionen erste Schritte in Richtung systemarer, disziplinübergreifender Forschungsaktivitäten zu machen.“
Prof. Dr. Frank Ordon

Die Expertinnen und Experten im abendlichen Podium diskutierten die tagsüber vorgestellten Herausforderungen wie die teils im Widerspruch stehenden Ziele der Pflanzenproduktion der Zukunft und zeigten Lösungsmöglichkeiten auf, wie diese in Einklang zu bringen seien. Einig waren sich die Fachleute in der Diskussion, dass ein Schlüssel zur nachhaltigen Entwicklung der Pflanzenproduktion in langfristigen Forschungsarbeiten entlang der Produktionskette liege. Die übliche auf drei Jahre ausgerichtete Projektförderung werde der Komplexität der Forschung zu neuen Anbausystemen nicht gerecht, es brauche langfristigere Finanzierungen.

Ein besonderes Highlight war die erstmalige Verleihung des mit 10.000 Euro hochdotierten Klipstein-Wissenschaftspreis für wegweisende Forschungsleistungen zur umweltschonenden Agrarproduktion am ersten Tagungstag. Der Preis ging geteilt an Prof. Dr. Dr. Urs Niggli, den Pionier und Vordenker des ökologischen Landbaus, sowie an die Dresdner Arbeitsgruppe „Kernobstzüchtung“ des Julius Kühn- Instituts. Die Dr. Ernst-Leopold-Klipstein-Stiftung ist an der Universität Gießen angesiedelt, die über die Preisvergabe in einer Pressemitteilung informierte: https://www.uni-giessen.de/de/ueber-uns/pressestelle/pm/pm179-23klipsteinwissenschaftspreis

Eckdaten zur Tagung

Was: Interdisziplinäre Fachtagung „Transformation der Pflanzenproduktion“
Wann: am 23.11.2023/11:00-19:00 Uhr UND 24.11.2023/08:30-13:30 Uhr
Wo: Konferenzzentrum des Bundes, Mauerstraße 27, 10117 Berlin

Verleihung Klipstein-Preis: 23.11.2023/17:30-17:45 Uhr

Podiumsdiskussion: 23.11./17:45-19:00 Uhr

Die Fachtagung wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.

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